Gelsenkirchen. . Bis 2021 wird das Vereinsgelände um die Arena umfangreich umgebaut. OB Baranowski: „Das Berger Feld wird dadurch noch mehr zum Zukunftsfeld.“
Die Stadt Gelsenkirchen und der FC Schalke 04 spielen auch in Zukunft Doppelpass: Oberbürgermeister Frank Baranowski sprach am Montag von einem „ganz besonderen Moment“, als der Fußball-Bundesligist seine Pläne für den umfangreichen Umbau des Vereinsgeländes auf dem Berger Feld präsentierte. „Das Berger Feld wird dadurch noch mehr zum Zukunftsfeld“, lobte Baranowski: „Es bekommt einen Zukunftsschub.“
Kredit in Höhe von 56 Millionen Euro
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Mit Hilfe eines Bankenkonsortiums unter Führung der Sparkasse Gelsenkirchen investiert der FC Schalke weitere 70 Millionen Euro, um das Vereinsgelände in einem zweiten Bauabschnitt weiter zu modernisieren. Baranowski stellt dabei hervor, dass der Vorzeige-Klub dieser Stadt ein so großes Projekt aus eigener Kraft umsetzt. „In diesem Kreditgeschäft steckt eine starke Aussage“, so der OB, der den Königsblauen seit jeher nicht ganz abgeneigt gegenüber steht: „Das Bauvorhaben wird zwar fremdfinanziert, aber nicht an einen Investor übertragen, sondern vom Verein selbst gestemmt.“ Dies sei bemerkenswert in Zeiten, in denen andere Fußball-Klubs strategische Partner ins Boot holen, um ihre Ziele zu finanzieren. Schalke gebe damit „ein Bekenntnis zu seinen Wurzeln“ ab.
Auch das Bankenkonsortium, das den Kredit von 56 Millionen Euro zur Verfügung stellt, ist regional geprägt: Unter Führung der Sparkasse Gelsenkirchen sind die Volksbank Ruhr-Mitte und die Geno Bank Essen mit im Boot; dazu noch die Sparkasse Holstein und die Sparkasse Schaumburg.
Diese Konstellation sei etwas Besonderes, schmunzelt Schalkes Vereinschef Clemens Tönnies: „Dass Volksbank und Sparkasse zusammenarbeiten, ist so ungewöhnlich wie. . .“ Nun ja, den Vergleich der Fußball-Klubs im Revier spricht er dann doch lieber nicht aus. . . Für Bernhard Lukas, den Chef der Sparkasse Gelsenkirchen, ist es „eine gute und gewinnbringende Investition“. In 15 Jahren soll der Kredit, der einen flexiblen Zinssatz vorsieht, zurückgezahlt sein.
Doppelpass zwischen der Stadt und dem Verein
Baranowski hofft auf den großen Wurf
Die Stadt Gelsenkirchen und ihr Fußball-Klub: Sparkassen-Chef Bernhard Lukas wertet es als gutes Omen, dass Schalke im März 1958 sein erstes Konto bei der Sparkasse in Gelsenkirchen eröffnet habe – kurz danach wurde Schalke zum bislang letzten Mal Deutscher Fußball-Meister. Nun arbeitet man wieder zusammen.
Auch der OB hofft mal wieder auf einen großen Wurf. Mit Blick auf die Schalke-Bosse Peters und Tönnies sagte er: „Wir haben extra ein neues Rathaus mit Balkon gebaut – wir haben geliefert. . .“
Die Stadt Gelsenkirchen steckt finanziell nicht mit in dem Geschäft; sieht man einmal davon ab, dass Schalke 04 für das Gelände eine Pacht auf Basis des Erbbaurechts errichtet. Dennoch profitiert die Stadt nach Angaben von Baranowski von dem Bauvorhaben des Fußballklubs: „Das gemeinsame Auftreten in dieser Stadt ist das Bemerkenswerte“, sagt der Oberbürgermeister und verweist auf die zahlreichen Ansiedlungen rund um die Arena in den vergangenen Jahren: „Wir hätten nicht die Entwicklung in diesem Stadtquartier, wenn Schalke nicht die Arena gebaut hätte.“
Der Doppelpass zwischen der Stadt und dem Verein, der in Gelsenkirchen mittlerweile der Arbeitgeber für 480 Menschen ist – und der weiter wachsen will.