Gelsenkirchen. . Maxi Gstettenbauer spielte in der Kaue. Als einer der Generation iPhone bekommt er bei Akkuschwäche Stress. Wie der Auftritt ankam.
„Ich finde, es ist eine gute Idee, bei 79 Grad hier zu stehen. Der Aufguss ist bereit, wir machen das schon“, witzelt Maxi Gstettenbauer beim Betreten der Bühne. Warm ist es an diesem Tag, aber die Witze des Stand-up-Comedian sind noch heißer.
In seinem dritten Programm „Lieber Maxi als normal!“ in der Kaue beschäftigt er sich mit den Fragen, wie man erwachsen wird („Wachst du eines morgens in Kordhose auf?“) und ob sich dieser Schritt überhaupt lohnt.
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Der gebürtige Bayer, der im Alter von 18 Jahren nach Köln zog, erzählt, dass er kürzlich sein 30. Lebensjahr erreicht hat. Erwachsen fühlt er sich aber immer noch nicht („Ich mache die gleiche Scheiße, wie mit zwölf“). In früheren Zeiten moderierte er für den Jugendsender „Giga“ unter anderem im Bereich E-Sport.
So erzählt er davon, dass er auch heute noch ein großer Fan von dem Computerspiel „Call of Duty“ ist und sauer wird, wenn er gegen einen Elfjährigen verliert („Ich verliere die Beherrschung und werde zu Trump“) oder wie schrecklich es war als in Köln einmal für drei Stunden der Strom ausfiel („Richtig Stress als der iPhone-Akku bei unter 20 Prozent lag“).
Stimme der jungen Generation
Neben den alltäglichen Problemen wird er aber ebenso gesellschaftskritisch und teilt auch gern mal gegen die Promiwelt aus. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund – im Gegenteil. Mit derben Humor trifft er direkt ins Schwarze. Mit bildhaften Beispielen spricht er zum Beispiel den durch die Werbeindustrie vermittelten Perfektionismus an.
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„Die Industrie geht mir auf´n Sack. Sie löst eine Minderwertigkeit beim Publikum aus, damit Produkte gekauft werden“, regt er sich auf. Auch Heidi Klums „Germanys Next Topmodel“ bekommt ihr Fett weg. Hier fragt er sich, warum die neuen kurvenreichen Models „normale wunderschöne Frauen“ sind und keine „Frauen mit Fleisch“.
Auch zum Thema Kapitalismus fällt dem bekennenden „Zocker-Nerd“, der von Showmaster Stefan Raab entdeckt wurde, jede Menge ein. „Ein Ziel habe ich mir gesetzt. Ich möchte niemals reich sein. Das glaube ich, schaffe ich.“
Publikum lacht lauthals
Aber der 30-Jährige, der am Showabend ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „I’m still in Beta“ trägt, beweist auch, dass er über sich selbst lachen kann. Er gibt so beispielsweise zu, dass seine Einparkkünste nicht die besten sind: „Ich fahr an einer Parklücke vorbei und suche mir ‘ne neue in der Größe von Krefeld.“ Das größtenteils junge Publikum lacht lauthals los.
Beim Sender Giga als Moderator gearbeitet
- Nachdem er 2006 beim Sender Giga 2 als Moderator arbeitete, übernahm Maxi Gstettenbauer zusätzlich die Videospielsendungen Giga Games und Giga Liga Live, sowie die Popkultursendung Nerd Alert bis zu der Einstellung des Senders 2009.
- 2009 wechselte er ins Comedy-Fach, gewann unter anderem 2013 den NDR Comedy Contest.
Während des gut zweistündigen Programms stellt er auch fest: „Erwachsenwerden hat auch was damit zu tun, dass man alles besser sieht.“ So gibt es immer wieder Ausflüge, bei denen er Beobachtungen von alltäglichen Erlebnissen beschreibt. Unter anderem die absurde Geschichte eines Rehs, das ihm vor seinen „Opel Corsa“ lief, aber den Kampf mit dem Auto gewann.
Gegen Ende des Abends macht er noch einmal Werbung. Er wirbt für eine selbst produzierte Aufzeichnung seines letzten Programms „Maxipedia“. Die Sendung befindet sich auf der Homepage. „Zahlen kann man dafür, was man will.“