Gelsenkirchen-Erle. . Die „Amusicals“ verzaubern wieder Erle mit ihrer aktuellen Gala – und helfen ein weiteres Mal mit den gesammelten Spenden in der Welt.

Es ist eine große Gala, die an diesem Freitagabend mitnimmt in die Welt der Musicals. Doch die jährlichen Shows von „Amusicals“ sind mehr. Sie bringen Menschen jeden Alters zusammen, vereint durch die Liebe zu Gesang und Spiel. Sie geben Schülern der Gerhart-Hauptmann-Realschule und der Gesamtschule Erle die Möglichkeit, sich auszuprobieren auf der Bühne. Und sie helfen in der Ferne. Mit den gesammelten Spenden – in den letzten 17 Jahren kamen knapp 250 000 Euro zusammen – werden Hilfsprojekte unterstützt und sogar selbst betrieben.

Rund 600 Menschen sitzen im Saal. Es ist die Premiere. Drei Shows werden stets gespielt. Der Abend wird eröffnet mit Szenen und Songs aus dem Musical „Newsies“, das Leben und Leid der Zeitungsjungen vor historischer Kulisse beschreibt., Eröffnet wird mit einem erzählerischen Song, der sich auswächst zu einem Duett zweier Männer, der „Amusicals“-Initiatoren Michael Bednarek und Heiko Herrmann. Das Ensemble stößt dazu, die Gäste erleben eine flotte Choreographie mit gemeinsamem Gesang im Refrain. Eine kraftvolle Nummer und humorvolle Anleitung, was man mit einer ausgelesenen Zeitung so alles machen kann.

Das Kids-Ensemble der „Amusicals“ sang in der Gerhart-Hauptmann-Realschule in Buer Auschnitte aus dem Musical „Oliver“.
Das Kids-Ensemble der „Amusicals“ sang in der Gerhart-Hauptmann-Realschule in Buer Auschnitte aus dem Musical „Oliver“. © Joachim Kleine-Büning

Flotte Choreografie

Bald gehört die Bühne den jüngsten Darstellern. Das „Kids Ensemble“ nimmt mit in die Welt von „Oliver Twist“, schildert gesanglich den Hunger der Waisenkinder und deren Traum vom fetten Essen – toll ausgeführt von den Schülern, die dafür zu Recht gefeiert werden. Dann die erste große Überraschung: Der Song „Consider Yourself“ beginnt als charmante Nummer mit musikalischen Pfiff, mit großer Leichtigkeit und unglaublichem schauspielerischen Talent auf die Bühne gebracht von Benedikt Kuhn, der tänzerisch leicht auf der Bühne agiert, stimmlich absolut überzeugt und im Ausdruck ebenso. Großartig, was der Schüler da in bester Entertainermanier leistet! Der Song entfaltet sich zu einer großen Bühnennummer, optisch bunt und mit Ohrwurm-Potenzial.

Natürlich stehen auch große Hits auf dem Programm. Mit „Dir gehört mein Herz“ aus „Tarzan“ ist es gleich einer der bekanntesten Musicalsongs der neueren Zeit. Hier ist er warm, gefühlvoll, weich und mit wundervollem Ausdruck gesungen von Marei Werner. Während die Sängerin schon lange dabei ist, hat der junge „Tarzan“ (Maxwell Butz) seine Bühnenlaufbahn noch vor sich. Stimmungsvoll, ergreifend und mit kindlichem Charme singt er von seiner Einsamkeit und stellt die Frage „Warum“.

Musical-Stücke und Popsongs: ein gekonnter Mix

Im Wesentlichen stellen „Amusicals“ moderne Stücke vor. Teilweise liegen deren Broadway-Erfolge erst kurz zurück. Eher unbekannt ist „Finding Neverland“, die Geschichte der Entstehung von „Peter Pan“. Mit bunten Szenen ziehen die Stücke in ihren Bann. So wie „Believe“, einer phantastischen Nummer, die einmal mehr alle singenden Altersgruppen einbezieht.

Allerdings, es muss auch bei „Amusicals“ nicht immer Musical sein. Zweimal schieben sie Popsongs ein. Die stehen als „Charitysongs“ im Programm, sollen zum Spenden animieren. So wie „Halleluja“, gesungen vom ganzen Ensemble. Sie erreichen mit ihrem hochemotionalen Beitrag die Menschen, verzaubern, berühren. Die einen Gäste sind ganz beseelt. Andere haben die Taschentücher schon lange gezückt.