Gelsenkirchen. . Im Bildungsausschuss von Gelsenkirchen wurde am Donnerstag viel über Schulformen der Zukunft diskutiert. . .

Der geplante Neubau einer Sekundarschule war am Donnerstag ein Thema im Bildungsausschuss: Dabei ging es nicht so sehr um den von der Verwaltung vorgeschlagenen Standort für die neue Schule (das Gelände des ehemaligen Schalker Vereins West in Bulmke), sondern vor allem um die anvisierte Schulform: „Für uns als Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen ist vor allem wichtig, dass das geplante Schulsystem zum anvisierten Standort passt. Und die zentrale Frage ist für uns hier: Wenn man sich die heutigen Zahlen anschaut, und sieht, dass 350 Schüler, die sich für einen Platz an einer Gesamtschule in Gelsenkirchen beworben haben, keinen Platz an einer solchen Schule finden – warum wird dann am neuen Standort statt einer Sekundarschule keine Gesamtschule gebaut?“, stellte David Fischer von den Grünen in den Raum.

Argument: Prognosen sind nicht verlässlich

Schuldezernentin Annette Berg entgegnete: „Die Sekundarschule ist ein integratives System, das den Schülern alle Perspektiven eröffnet.“ Und Ulrich Jacob (SPD) erklärte dazu: „Auch wir hätten natürlich lieber für eine Gesamtschule votiert, aber wir können der Schulaufsicht mit den aktuell vorliegenden Zahlen nicht begründen, dass wir eine Gesamtschule brauchen, das geben die Zahlen nicht her.“ „Wir haben aber hier im Ausschuss oft die Erfahrung gemacht, dass man sich auf Prognosezahlen nicht verlassen kann“, warf Anna Bartholomé von AUF Gelsenkirchen ein. Auch die CDU-Fraktion habe viel über dieses Thema diskutiert, merkte Markus Karl an – und fügte hinzu: „Wir haben uns auch gefragt, warum die Verwaltung gleich zwei Standorte in Erle auf ihre Eignung hin geprüft hat, wo doch schon im Vorfeld feststand, dass die neue Schule im Bereich Mitte oder im Süden gebaut werden soll.“

Wie soll das Eduard-Spranger-Berufskolleg künftig heißen? Auch um diese Frage ging es im Schulausschuss
Wie soll das Eduard-Spranger-Berufskolleg künftig heißen? Auch um diese Frage ging es im Schulausschuss

Im weiteren Verlauf der Ausschusssitzung skizzierte Schulamtsdirektor Bernhard Südholt die Arbeitsweise des Schulamtes und Ralf Niebisch, der Schulleiters des Eduard-Spranger-Berufskollegs, erläuterte den Ablauf des Verfahrens zu einer möglichen Umbenennung des Kollegs an seiner Schule.