Ückendorf. . Wilddesign ist für den Vestischen Unternehmerpreis nominiert. Nach Gelsenkirchen ist Shanghai ein tragendes Standbein für Markus Wild.

Es ist fast schon ein kleines Familientreffen: Am Mittwoch sind Stadtrat Christopher Schmitt, Wirtschaftsförderer Rainer Schiffkowski, Prof. Thomas Heide von der Westfälischen Hochschule sowie Michael Böhm, Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Vest, zu Gast bei der Wilddesign GmbH & Co. KG im Wissenschaftspark. Es ist nach APD und Medicos Auf Schalke die dritte und letzte Gelsenkirchener Station für die Nominierung zum Vestischen Unternehmerpreis, der unter dem Motto Gesundheitswirtschaft steht.

Was Design mit Gesundheit zu tun hat? Auf den ersten Blick nicht nur für Stadtrat Schmitt überraschend. Beim genaueren Hinsehen indes entfaltet das Unternehmen eine unglaubliche Fülle an Beispielen für ästhetisches Medical Design.

„Es gibt sieben Sieger und einen ersten Platz“

Da ist der Prototyp des modernen E-Bikes ebenso zu nennen wie anwenderfreundliche Implantate, das Eye-Trecking, das optisch ansprechende Laser-System für Hautbehandlungen, der handliche Defibrillator oder etwa das Intensivbeatmungsgerät. Die Liste ist beliebig verlängerbar – und längst sind viele Produkte designed by Wilddesign preisgekrönt. Nun also könnte Firmengründer und Namenspatron Markus Wild auch den Vestischen Unternehmerpreis entgegen nehmen – vorausgesetzt, die Jury ist bei der Abschlussveranstaltung am 14. März in Recklinghausen ebenfalls überzeugt. Sieben Unternehmen sind nominiert. Aber, wie sagte noch eben Projektleiter Böhm? „Es gibt sieben Sieger und einen ersten Platz.“ Das Credo des Unternehmerpreises 2018: Die Gesundheitsregion Ruhr puschen.

40 kreative Köpfe arbeiten bei Wilddesign

40 Mitarbeiter beschäftigt Wilddesign aktuell – 20 am Stammsitz im Wissenschaftspark, fünf in München und inzwischen 15 in Shanghai. Den Sprung in die chinesische Industriemetropole wagte Wild 2006. Heute sagt der Chefdesigner: „Shanghai hat uns in eine andere Liga katapultiert.“ Er beschäftigt ein junges Team, das in „Shangkirchen und Gelsenhai“ der Kreativität freien Lauf lässt. In der Designerhochburg München sei die Entwicklung dagegen schwieriger und eher wie das berühmte Haifischbecken.

Eine gute Startrampe für Kreative

Aber, so Wild: „Gelsenkirchen ist seit 22 Jahren unsere Kreativfabrik und eine gute Startrampe für Kreative.“ Aus aller Welt kommen die jungen Praktikanten, die bei Wilddesign lernen und ihre Spuren hinterlassen – mindestens im grün gebundenen Berichtsbüchlein „Strictly intern“ und an den Pin-Wänden der Designer-Praktikanten-WG, die Markus Wild eigens für die jungen Mitarbeiter auf Zeit gegründet hat.

Dass man als Wilddesign-Praktikant etwas werden kann, dafür steht unter anderem der Name Quan Shan. Er war bereits sechs Jahre in Gelsenkirchen tätig, als ihn das Heimweh packte. Heute ist er der Geschäftsführer der Wilddesign-Niederlassung Shanghai. Oder, um im Bild zu bleiben: Shangkirchen...

>> Info: Vom Kunsthof Westerholt nach Gelsenkirchen

Folkwang-Absolvent Markus Wild hat seine Karriere als selbstständiger Designer auf dem Kunsthof in Herten-Westerholt gestartet, bevor er nach Gelsenkirchen kam und hier zu den ersten Mietern im Wissenschaftspark gehörte. Es folgten acht Jahre auf Rheinelbe.

Als die Bibliothek des IAT im Wissenschaftspark frei wurden, verwarf Wild seine Pläne, sich auf Zollverein anzusiedeln und kehrte zur Munscheidstraße zurück. Seit 1997 ist sein Unternehmen Wilddesign Dauergast auf der Medica, der Weltleitmesse der Medizinbranche in Düsseldorf.