Gelsenkirchen. . Metropolrad Ruhr meldet für 2017 insgesamt 2300 Nutzungen. Vor allem gute Angebote für Studenten zeigen positive Auswirkungen.

Auf dem Weg zu sauberer Luft in dieser Stadt soll neben dem Öffentlichen Personennahverkehr auch das Radwegenetz eine tragende Säule bilden.

Und wer kein eigenes Rad hat, der leiht sich eins: In Gelsenkirchen ist das seit 2010 auch öffentlich möglich, initiiert vom Regionalverband Ruhr und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hatte hier der Leipziger Radverleih Nextbike im Kulturhauptstadtjahr in zehn Ruhrgebietsstädten ein Verleihnetz aufgebaut, das inzwischen Metropolrad Ruhr heißt.

Nachfrage war zunächst mäßig

Zunächst war die Nachfrage mäßig, nur 500 Fahrten verteilten sich damals aufs Jahr, 2015 wurden gar sieben Stationen mangels Nachfrage oder wiederholten Vandalismusschäden abgebaut. 2017 wendete sich das Blatt: „Die Zahlen haben sich im Vergleich zu 2016 in 2017 fast verdoppelt, von 1200 auf rund 2300 Fahrten“, sagt Mareike Rauchhaus von Nextbike gut gelaunt auf WAZ-Anfrage. Bei Nextbike ist man zuversichtlich, dass sich dieser Trend fortsetzt und sich die Verleihzahlen im laufenden Jahr weiter steigern lassen: „2018 hatten wir auch im Januarvergleich doppelt so viele Fahrten wie 2017.“

Für das gesamte Metropolrad-Ruhr-Gebiet gab es laut Rauchhaus zudem eine Steigerung im Vergleich von 2016 zu 2017 von über zehn Prozent. Rund 273 000 Räder wurden zwischen Hamm und Duisburg ausgeliehen.

Woher kommt das Interesse?

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Doch woran liegt das plötzlich erwachte Interesse? „Wir kooperieren inzwischen mit mehreren Hochschulen im Ruhrgebiet, unter anderem auch mit der Westfälischen Hochschule“, so Mareike Rauchhaus.

Das brachte dann doch Bewegung in das Verleihgeschäft: „Campusbike“ nennt sich die Aktion, bei der Studierende, die sich mit einer E-Mail-Adresse ihrer Hochschule bei Metropolrad Ruhr registieren, deutliche Ermäßigungen erhalten: Bei jeder Ausleihe sind die ersten 60 Minuten gratis, jede weitere halbe Stunde kostet 50 Cent. Der Tageshöchstsatz beträgt fünf Euro. „Das Interesse an unseren Rädern ist vor allem im Gebiet rund um die Westfälische Hochschule seitdem stark gestiegen“, berichtet Mareike Rauchhaus.

Kooperation mit Ruhrbahn in Essen

Auch eine Kooperation mit der Ruhrbahn in der Nachbarstadt Essen, deren Abokunden automatisch bei jeder Ausleihe 30 Minuten lang kostenlos fahren, habe sich positiv auf die Verleihzahlen ausgewirkt, so Rauchhaus: „Mit der Bogestra sind wir schon seit längerer Zeit im Gespräch über ein ähnliches Angebot.“ Hier gibt es bereits die Möglichkeit für Abokunden, den Metropolrad-Ruhr-Jahrestarif, der normal 48 Euro Grundgebühr für zwölf Monate kostet, für 24 Euro zu erhalten. Der Gedanke dahinter: ÖPNV-Kunden soll es ermöglicht werden, direkt an der Haltestelle auf ein Leihrad umzusteigen. Allerdings muss man dann auch Glück haben, dass das gewünschte Rad an der Verleihstation verfügbar ist.

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Rund 30 Räder hat Metropolrad Ruhr inzwischen in Gelsenkirchen am Start, ihre Zahl kann schwanken, da die Velos auch in benachbarten Städten, die dem Verleihsystem angeschlossen sind, abgestellt werden dürfen. Die Zahl der Stationen in Gelsenkirchen hat sich seit 2016 um zwei auf 19 erhöht. Dabei müssen die Stationen nicht unbedingt mit Terminals und Fahrradständern ausgestattet sein – Metropolrad hat auch „virtuelle“ Stationen eingerichtet, an denen die Fahrräder frei im öffentlichen Raum stehen.

Zu finden sind sie über das Online-Ortungssystem von Metropolrad Ruhr, das anzeigt, an welcher der Stationen gerade wie viele Drahtesel stehen.

>>> INFO: So viel kostet die Nutzung <<<

Ohne Ermäßigungen oder Sonderkonditionen kostet die Nutzung eines Metropolrades einen Euro pro angefangener halben Stunde, maximal 9 Euro am Tag pro Ausleihe.


  • Eine vorherige Anmeldung unter metropolrad.de ist notwendig, hier gibt es auch weitere Informationen. Auch telefonisch ist eine Anmeldung und die Ausleihe der Räder möglich: 030 692 050 46 (eventuelle Servicekosten können anfallen).#