Gelsenkirchen. Die Studenten Hannah Cichos und Marius Rupieper haben sich mit einem Lagerverkauf selbstständig gemacht. Jeden Samstag hat ihr Handel geöffnet.

Auch wenn es eher ungewöhnlich ist: Hannah Cichos (20) und Marius Rupieper (24) haben sich mit einem Fleischlagerverkauf selbstständig gemacht. Jeden Samstag verkaufen die zwei Studenten unter dem Namen „Cichos – Bestes Fleisch zum besten Preis“ tierische Lebensmittel von der Fleischwurst über die Currywurst bis hin zu Chicken Wings und Kohlrouladen.

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Beide sind gebürtige Gelsenkirchener. Hannah Cichos kommt aus dem Norden der Stadt, aus Buer – und aus einer alteingesessenen Familie, die in Schalke seit über 40 Jahren Fleisch- und Wurstwaren vertreibt. Marius wuchs in Ückendorf auf. Die 20-Jährige liebt Pferde und nahm schon an zahlreichen Dressurturnieren teil. Der 24-Jährige war bereits an der Organisation mehrerer Veranstaltungsformate in der Stadt beteiligt.

Die Suche nach einer Geschäftsidee

„Eigentlich ging es anfangs gar nicht um Fleisch. Wir sind weder Fleischer noch Metzger“, sagt der Gelsenkirchener und fährt fort: „Da wir während des Studiums beide noch Kapazitäten hatten, waren wir auf der Suche nach einer Geschäftsidee, um uns selbstständig zu machen.“ Hannah Cichos studiert Management in Herdecke, Marius Rupieper macht gerade seinen Abschluss im Bereich Public Relations an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen . „Damit ergänzen wir uns beruflich super. Marius kümmert sich extern um die Öffentlichkeitsarbeit und den Vertrieb, ich kümmere mich ums interne Management“, erklärt Hannah Cichos.

Von hiesigen Produzenten

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Die Idee mit dem Fleischverkauf kam durch einen Tipp von ihrem Vater, der selbst als Großhändler in der Großküchenversorgung tätig ist. Er fand, sie sollten sich die Branche im Ruhrgebiet mal näher ansehen. Sie stellten fest: Im Umkreis von Gelsenkirchen gibt es mehrere Fleischwerksverkäufe, die gut laufen, doch in Gelsenkirchen gab es zuvor keinen Betrieb in dieser Form. Das war der Startschuss für die Gelsenkirchener. Der Weg führte die Jungunternehmer zu den verschiedenen Ämtern, es wurden Fleischgroßbetriebe kontaktiert, sie überlegten, wie und wo die Idee in die Tat umgesetzt werden kann.

Seit November letzten Jahres werden nun am Großhandels-Standort Grothusstraße 7 in einem Verkaufsraum, in dem sich mehrere Kühltheken befinden, jeden Samstag in der Zeit von 8 bis 13 Uhr Wurst- und Fleischwaren für Privatpersonen angeboten. Käse geht auch über die Ladentheke. Ab Anfang März soll zudem vermehrt Grillfleisch ins Standardsortiment aufgenommen werden. Das angelieferte Fleisch ist größtenteils bereits vakuumiert und eingeschweißt.

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Auf den Verpackungen erfährt der Käufer, woher die Produkte stammen. 90 Prozent seien laut Rupieper Frischwaren, lediglich 10 Prozent Tiefkühlprodukte. „Die Waren kommen größtenteils von hiesigen Produzenten ohne eigenen Vertrieb. Aber wir bestellen auch Steaks in den USA oder Argentinien“, so Rupieper. Extrawünsche auf Bestellung, neben den Standardprodukten, nehmen die Jungunternehmer auch entgegen.

>>> Die Studenten halten die Sozialen Netzwerke für wichtig

  • Dass die Präsenz in den Sozialen Netzwerken heutzutage ein wichtiges Mittel ist, um auf sich aufmerksam zu machen, das wissen die beiden Gelsenkirchener. So haben sie durch eine Werbeaktion vor dem Super Bowl auf Facebook besonders viele Bestellungen entgegennehmen können.
  • „Da wir noch Studenten sind, verkaufen wir die Waren einmal wöchentlich. Wenn es zeitlich passt, wollen wir das auf einen zweiten Tag erweitern“, sagt Rupieper. Online sind die Jungunternehmer zu finden – und zwar auf: facebook.com/CichosBestesFleisch