Gelsenkirchen-Schalke. . An der Schalker Straße wurde jetzt auch offiziell Einweihung mit einem Tag der offenen Tür gefeiert – Tür an Tür mit dem Mädchenzentrum.
Großer Bahnhof auf geschätzten 60 Quadratmetern im Quartier: Der neue Mädchenraum an der Schalker Straße 71 wurde mit einem Tag der offenen Tür jetzt auch ganz offiziell eröffnet.
„Uns gibt es seit fast 30 Jahren, aber wir haben nun zum ersten Mal einen Raum wirklich nur für Mädchen“, sagte Claudia Gertz, die Leiterin des Mädchenzentrums gleich um die Ecke, an der Liboriusstraße 40.
Zwei Häuser direkt nebeneinander, zwei Vermieter
Mädchenzentrum und -raum gehören zusammen, sind aber nicht durch eine Tür miteinander verbunden. Warum ist schnell erklärt: Zwei Häuser, die aneinander stoßen, zwei Vermieter. Auch mit dem neuen Hausbesitzer hat das Frauen-Team des Mädchenzentrums Glück. Er hat das zuvor leer stehende Ladenlokal komplett renoviert, das Team selbst hat auch mit angepackt – und etwa die alten Möbel hübsch aufgearbeitet. Entstanden ist ein heller Aufenthaltsraum mit angrenzendem Büro, einer kleinen Küche und WC.
Informieren, stärken, beraten, helfen
Rund 300 abgeschlossene Fälle verzeichnet das fünfköpfige Frauenteam jährlich; 300 weitere Fälle erreicht das mobile Mädchenzentrum im selben Zeitraum. Die Einrichtung ist Anlaufstelle für Mädchen und junge Frauen mit und ohne Behinderung, die Schulstress oder Liebeskummer haben, die über Zoff im Elternhaus klagen, die gemobbt werden, sich selbst verletzen, einsam sind, sexualisierter Gewalt zum Opfer fielen, vergewaltigt wurden oder, noch minderjährig, schwanger sind.
Das Angebot des Mädchenzentrums ist breit angelegt. Informieren, zuhören, stärken, beraten, begleiten und natürlich: helfen. Vertraulichkeit hat oberste Priorität, was der neue, geschützte Mädchenraum in Schalke ausdrücklich unterstreicht. Hier konnte man nur am Freitag durch die Fenster ins Innere schauen. Normalerweise gilt hier: blickdicht.
Das hier ist „etwas ganz Besonderes“
Kooperationspartnerinnen, Spender, Förderer und Politik adelten den neuen Mädchenraum mit ihrem Besuch. Einmal mehr wurde das soziale Netzwerk sichtbar, das gerade in Schalke trägt. Den weitesten Weg hatte Barbara Krüger, Referentin für Fragen rund um Jugendpolitik, Kinder und Jugendförderplan im NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration.
Stadträtin hat sich auf diesen Termin gefreut
„Ich habe mich sehr auf diesen Termin gefreut, weil das ein Projekt ist, das ich gerne unterstütze“, sagte Stadträtin Annette Berg zu Beginn der „offenen Tür“. Die Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen aus benachteiligten Verhältnissen zu begleiten, sei ihr wichtig. Besonders am Herzen liege ihr der Schwerpunkt minderjährige Mütter. „Mädchenarbeit ist grundsätzlich wichtig und hier etwas ganz Besonderes“, sagte Berg.
>>> Info: Öffnungszeiten und Angebote
Der Mädchenraum bietet bis 19. März montags von 14 bis 16 Uhr eine offene Sprechstunde mit Angelika Hecht an. Dienstags gibt’s bis zum 20. März (10 bis 14 Uhr) Beratungen zu Haushalt und Finanzen. Mittwochs berät Julia Schwarzer bis 21. März (13 bis 17 Uhr) rund ums Thema Bewerbungen.
Geöffnet ist ferner donnerstags (9 bis 13 Uhr) – und immer, wenn ein Smiley an der Tür hängt.