Gelsenkirchen. . Sieben Jahre, nachdem sie leer gezogen wurde, beginnen nun die Abrissarbeiten an der alten Polizeiwache Süd an der Overwegstraße.

An der „alten“ (Baujahr 1964) Polizeiwache Süd tut sich endlich was. Nachdem die für Juli geplanten Abrissarbeiten verschoben werden mussten, weil die Baufirma, die den Zuschlag bei der Ausschreibung bekommen hatte, laut Stadtsprecher Martin Schulmann kurzfristig abgesprungen war, verzögerte sich der Start bis jetzt. Die zweitplatzierte Firma bei der Ausschreibung – das Unternehmen Ranft aus Hagen – übernimmt nun den Abriss der bereits 2010 leer gezogenen Wache.

Was genau aus dem frei werdenden Gelände an prominenter Stelle wird, ist allerdings weiterhin unklar. Eine mögliche Option ist, das gut 4500 Quadratmeter große Grundstück im Besitz der Stadt Gelsenkirchen für den Bau eines neuen Zentralbades zu nutzen. Über das Bäderkonzept für die Zukunft und die dazugehörigen Standorte muss die Politik allerdings erst noch entscheiden.

Entkernen dauert bis zum Jahresende

Jetzt geht es zunächst an die schrittweise Demontage und Planierung des Geländes. Davon zu sehen ist bisher von außen lediglich ein großes Werbeschild an der Overwegstraße – kein Bauschild. Bis zum Jahresende werde man mit dem Entkernen im Innenbereich befasst sein, kündigt Schulmann an. Erst im Januar 2018 werde ein Bauzaun aufgestellt, um Fassadenteile und Fenster zu demontieren. 220 000 Euro seien veranschlagt für den Abriss, der wegen schadstoffhaltiger Baustoffe aufwändig werden dürfte, so Schulmann . Einen genauen Zeitplan mag die Stadt nicht nennen.

Das Gelände hatte ursprünglich dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) gehört. In den Besitz der Stadt Gelsenkirchen gelangte es durch einen Tausch: Der BLB übernahm das nahezu gleich große städtische Gelände in Ückendorf an der Grenze zur Neustadt, auf dem heute das neue Justizzentrum steht, dafür ging das Grundstück der Ex-Polizeiwache Süd von der BLB an die Stadt.

Planiertes Gelände ist leichter zu vermarkten

Dass das Gebäude abgerissen wird, obwohl die künftige Nutzung des Geländes noch offen ist, soll sicher stellen, dass bei Bedarf schnell gehandelt werden kann. „Ein planiertes Gelände ist im Zweifelsfall leichter zu vermarkten als eines mit einem maroden Gebäude darauf,“ erklärte Schulmann.

2009 war der Beschluss gefallen, den Standort Overwegstraße als Polizeiwache aufzugeben. Die Begründung: Die Räume seien zu klein zu klein für die Anforderungen an moderne Polizeiarbeit und mit vertretbarem Aufwand auch nicht hinreichend erweiterbar. Auch für andere Nutzungen erwies sich das Gebäude als ungeeignet und zu marode, weshalb der Abriss beschlossen wurde.

Bäderkonzept Thema im Hauptausschuss

>> Im Oktober beschloss der Rat der Stadt nach langem Ringen, eine Machbarkeitsstudie für ein zukunftsträchtiges Bäderkonzept mit verschiedenen Optionen in Auftrag zu geben. Darin spielt der Standort der ehemaligen Polizeiwache Süd mit direkter Innenstadt-Anbindung und somit guter Erreichbarkeit eine wesentliche Rolle. Die Deutsche Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft in Herne wurde mit der Studie beauftragt.

>> Am Donnerstag, 7. Dezember, wird dies Thema im Haupt- und Finanzausschuss sein.