Gelsenkirchen-Horst. . Ein farbenfrohes Spektakel und Ohrwürmer präsentierte die Horster Märchenbühne mit der umjubelten Premiere von „Der König der Löwen“.
- Horster Märchenbühne beeindruckt mit Premiere von „Der König der Löwen“ große und kleine Zuschauer
- Inszenierung punktet mit aufwendigen Bühnenbild, farbenfrohen Kostümen und engagiertem Spiel
- Anziehungskraft bei Familien mit Kindern ist riesig: Alle Aufführungen sind ausverkauft
Simba ist geboren. Die Tiere feiern das jubelnd. Kleine Löwen, große Löwen, Flamingos in zauberhaften Kostümen. Charmante Elefanten schwingen freudig ihre Rüssel. Ab der ersten Minute können die Darsteller der „Horster Märchenbühne“ die kleinen und großen Besucher in ihren Bann ziehen. Die Premiere des aktuellen Stückes „Der König der Löwen“ beginnt eindrucksvoll.
Vor einigen Jahren stand das Stück schon einmal auf dem Programm. Die Wiederaufnahme geschieht auf den Wunsch vieler Besucher. Für etliche ist es aber das erste Mal. „In neun Jahren wächst eine neue Kindergeneration heran“, so Jörg Bornemann. Trotzdem habe man auf Weniges zurückgreifen können: nur einige Kostüme. „Die Schauspieler, die die Hauptrollen spielen, sind die gleichen. Und wie von Wunderhand passen die noch in ihre Kostüme rein“, sagt der Moderator und Requisitenbauer.
Werkstatt für Holz- und Näharbeiten unter der Bühne
Der kleine Prinz ist ein unbekümmertes Löwenkind. Alles könnte so schön und unbeschwert sein, wäre da nicht der eifersüchtige Onkel Scar, der lieber selbst den Thron besteigen würde und eine tierische Revolte anzettelt. Durch einen Hinterhalt bringt er den Kleinen dazu, den Königsfelsen zu verlassen. Auf ihm sitzend überblicken die Regenten ihr Land – und den ganzen Saal. Nur ein Teil, das die Requisitenbauer in liebevoller Handarbeit hergestellt haben.
Die Werkstatt dafür liegt gleich unter der Bühne. Sie bietet Raum für die Holzarbeiten und für eine kleine Nähwerkstatt. Zudem lagern hier einige Requisiten und Kostüme. Hier nimmt jedes neue Stück seinen Anfang. „Wir fangen noch vor Ostern an zu bauen“, sagt Wilfried Marasus. Auch er ist Requisitenbauer. „Wir treffen uns jeden Dienstag zum Bauen. Je nach Stück dauert das bis zum Schluss.“
Nachwuchs für handwerkliche Arbeiten gesucht
Stets gibt es viel Arbeit. „Die Kulissen müssen gemalt werden, es stehen Schreinerarbeiten an. Das muss ja alles stabil sein.“ So wie der Königsfelsen mit seiner versteckten Treppe. „Dinge wie die Felsen arbeiten wir aus Styropor.“ Andere, größere, bestehen aus Drahtgeflecht, überzogen mit Stoff. Die Entwürfe für das Bühnenbild liefert Uwe Chmill. „Er malt alles vor.“
Während die rund 60-köpfige Truppe der „Horster Märchenbühne“ keine Nachwuchssorgen in Sachen Schauspiel kennt, sieht es bei den handwerklichen Arbeiten anders aus. Da wäre man schon froh über neue Kräfte, verrät Wilfried Marasus. Dann muss er wieder weiter. Während des Stückes ist er auch für den Kulissenwechsel verantwortlich.
Botschaft vom Kreislauf des Lebens
Oben nimmt das Stück, das fast philosophischen Hintergrund hat, seinen Lauf. Der kleine Simba lernt von seinem Vater die Lehre des Gleichgewichtes kennen, wie alles sinnvoll ineinander greift – und das, obwohl Löwen andere Tiere reißen. „Wenn wir sterben, werden unsere Körper zu Gras. Die Antilopen fressen das Gras. So sind wir alle Teil des ewigen Kreises des Lebens.“ Der wurde im dazugehörigen Song zum Welthit und berührt auch die Kinder dieser schön inszenierten Aufführung.