Schalke. . Die Aktion, die die Arbeiterwohlfahrt in Schalke bereits seit fünf Jahren anbietet, erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Bei einer Frau türmt sich ein Berg aus verschieden Kleidungsstücken auf dem Arm, eine andere begutachtet sorgfältig eine grüne Jacke an der Kleidungsstange. Es wird geguckt, was zu der eigenen Garderobe passt, was an Blusen, Mänteln, Hosen oder Pullovern im Kleiderschrank fehlt. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) hat am Samstag ins Begegnungszentrum an der Grenzstraße zum Kleidertauschmarkt geladen.
„Es muss nicht immer neu sein“
„Die Idee dahinter: Es muss nicht immer neu sein. Jeder hat Fehlkäufe im Schrank oder einfach Kleidung, die zu klein oder zu groß ist. Eine andere Person freut sich aber vielleicht über die Teile“, sagt Martina Leßmann, Leiterin der Awo-Familienbildung. So setzt diese Aktion, die zwei Mal jährlich (März und Oktober) seit fünf Jahren stattfindet, auf Nachhaltigkeit und Ökologie. „Außerdem geht es um Spaß an der Sache. Ich finde es toll, wenn die Leute wiederkommen. Das ist wie Weihnachten“, freut sich Leßmann, die fleißig dabei ist, am Ausgang Chips gegen Kleidung einzutauschen.
Chips werden gegen Ware getauscht
Denn: Jeder Besucher erhält vorab für jedes abgegebene Kleidungsstück einen Plastikchip. Wer beim Stöbern fündig geworden ist, kann die Chips gegen Waren eintauschen. So funktioniert das Tauschgeschäft allein mit Kleidung ohne Geld. Und noch einen guten Zweck hat die Aktion: Die Waren, die am Ende des Tages übrig bleiben, landen in der Fundgrube, einem Secondhand-Laden in Gelsenkirchen, dessen Erlöse Bedürftigen zugute kommen.
Was weg ist, ist weg
Vor Ort sieht man Jugendliche, aber auch Senioren. An die 45 Personen hatten sich vorab für den Kleidertauschmarkt, der auch in vielen Großstädten sehr beliebt ist, angemeldet. Es wird gestöbert, nach der richtigen Größe gesucht, man tauscht sich aus oder betrachtet die ergatterten Teile angezogen vor dem großen Spiegel. Allerdings geht es hierbei auch etwas um Schnelligkeit. Denn: was weg ist, ist weg.
Nächster Kleidertauschmarkt im März 2018
Ursula Polte hat mehrere Pullover und Hemden in verschiedenen Blautönen zusammengesucht. Die 77-Jährige: „Die muss ich jetzt gleich noch einmal durchgucken. Ich suche noch Sachen für meinen Bruder, der hier im Heim lebt.“ Bereits 20 Minuten nach Start werden gut gefüllte Taschen nach draußen getragen. Wer nicht alle Chips losgeworden ist, kann diese beim nächsten Awo-Tauschmarkt einlösen. Hier ist allerdings noch etwas Geduld gefordert. Der nächste Termin ist am 3. März 2018, ebenfalls im Awo-Begegnungszentrum an der Grenzstraße.