Gelsenkirchen. . Grobe Kosten, Standort-Alternativen, Investitionsprognosen – all das soll eine Machbarkeitsstudie für die Bäderzukunft liefern.
- Der Hauptausschuss hat die Verwaltung mit der Vergabe einer Machbarkeitsstudie zur Bäderzukunft beauftragt
- Grobe Kosten, Standort-Alternativen, Investitionsprognosen – all’ das soll die Machbarkeitsstudie liefern
- Das Bad im Revierpark Nienhausen wird in den Entscheidungsprozess mit einbezogen
Die künftige Entwicklung der Bäderlandschaft schlug in den vergangenen zwölf Monaten mehr als einmal gehörig politisch Wellen. Streit gab es reichlich: über Konzepte, Standortvorschläge für Bäderalternativen, angebliche Weichenstellungen in kleinen Entscheider-Zirkeln, über Bürgerbeteiligung, über tatsächliche oder mögliche Sanierungsbedarfe, speziell über die Zukunft des Sportparadieses. Nun hat sich – um im Bild zu bleiben – die Wasserlage etwas beruhigt. Es ist an der Zeit für weitere Basisarbeit.
Verwaltung hat umfangreiche Vorarbeit geleistet
Der Hauptausschuss hat in seiner letzten Sitzung den Auftrag einer Machbarkeitsstudie „Zukunftsmodell für Bäder“ ohne weitere Diskussion beschlossen. Mehrere Gesprächsrunden hatte es allerdings in hoher Schlagzahl im Vorfeld gegeben. SPD, Bündnis-Grüne und Linke hatten darauf bereits ihre Zustimmung zur Beauftragung signalisiert, die CDU hatte sie für die Sitzung angekündigt, WIN und AUF dagegen bekundeten zuvor ihre Ablehnung der Studie.
Die Verwaltung hat umfangreiche Vorarbeit für die fünf von den Stadtwerken betriebenen Standorte (Zentralbad, Hallenbäder Horst und Buer, Sportparadies, Jahnbad) geleistet. Außen vor im weiteren Prozess bleiben das 2002 umfangreich sanierte Bad in Buer (dem Hallenbad wird aufgrund des guten Zustands eine langfristige Perspektive gegeben) und das Jahnbad (es läuft vorläufig weiter).
Erste Investitionsprognosen liefern
Der Anforderungskatalog für die Machbarkeitsstudie ist dennoch durchaus ambitioniert und dürfte die Macher fordern: Sie sollen die „Sicherstellung eines erweiterten Schulschwimmens“ ausloten, den Vereinssport mit seinen Ansprüchen befriedigen, Investitionsprognosen liefern, aber auch skizzenhaft Grobplanungen für Standort-Alternativen leisten. Insbesondere gilt das für die Bereiche der ehemaligen Polizeiwache neben dem Zentralbad an der Overwegstraße, das Berger Feld (hier mit Möglichkeiten für ein 50-Meter-Becken) und auch den Revierpark. Nienhausen mit seinem Wellness-, Freibad- und Hallenbetrieb im Gesundheitspark, wird erstmals im Rahmen der Bäderdebatte offiziell „mitgedacht“.
Aufwertung des Freibades Revierpark
Nach Gesprächen mit den Betreibern, dem Regionalverband Ruhr (RVR) und Geschäftsführern der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR), steht fest, dass dort „grundsätzliches Interesse an einer Aufwertung des Freibades Revierpark durch den Bau eines Hallenbades besteht“, seitens des RVR und der FMR allerdings keine höhere Kostenbeteiligung erwartet werden könne. Für das Freibad wurde allgemein hoher Sanierungsbedarf ausgemacht.
Die Stadt Essen (wie Gelsenkirchen 25-Prozent-Mitgesellschafter der Revierpark Nienhausen GmbH) hat grundsätzlich keine Bedenken gegen eine Aufwertung des Badbereichs. Bedarf für ein Hallenbad im Rahmen des Schul- oder Vereinsschwimmens bestehe dort allerdings nicht.
50 000 Euro soll die Machbarkeitsstudie kosten
Abklären will die Verwaltung im Laufe des Entwicklungsprozesses die Bereitschaft der Mitgesellschafter zur Beteiligung an den Sanierungskosten für das Freibad dort.
50 000 Euro soll die nun beauftragte Machbarkeitsstudie kosten. Das hehre Ziel: Sie soll unter Einbeziehung von Nutzergruppen wie Vereinen und der Öffentlichkeit in eine Handlungsempfehlung für die Ratsgremien münden.
Zur Sanierung des 1958 eröffneten Hallenbads Horst an der Turfstraße soll Mittwoch beim Gespräch mit der Bezirksregierung Münster erörtert werden, ob und wie eventuell eine Förderung mit Mitteln aus dem Programm „Soziale Integration im Quartier“ realisiert werden kann.