Gelsenkirchen. . Der bisherige Vorsitzende der Christdemokraten, Oliver Wittke, kandidierte beim Kreisparteitag nicht erneut für den Vorsitz.

  • CDU-Fraktionsgeschäftsführer Sascha Kurth trat Donnerstagabend die Nachfolge von Oliver Wittke an
  • Der Bundespolitiker und Vorsitzende der Ruhr-CDU stellte sich beim Kreisparteitag nicht zur Wiederwahl
  • Wittke analysierte in seinem politischen Bericht vor 98 Mitgliedern auch das Ergebnis der Bundestagswahl

Die Gelsenkirchener CDU hat einen neuen Vorsitzenden: Sascha Kurth wurde Donnerstagabend beim Kreisparteitag der Christdemokraten mit 90 von 98 Stimmen gewählt. Sechs Mitglieder stimmten mit nein, zwei enthielten sich. Der 34-jährige Stadtverordnete und Fraktionsgeschäftsführer löst damit Oliver Wittke (51) ab, der sich nicht zur Wiederwahl stellte.

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Christina Totzeck und Andreas Est sowie als neuer im Vize-Trio Andreas Batzel gewählt. Schatzmeister bleibt für weitere zwei Jahre Malte Stuckmann.

Wittke analysiert das Ergebnis der Bundestagswahl

Begonnen hatte der Kreisparteitag in der Gesamtschule Berger Feld an Tag vier nach der Kommunalwahl mit dem Versuch einer Analyse des, mit Blick auf das Abschneiden der AfD, für die etablierte Parteienlandschaft ernüchternden Ergebnisses. „Ich glaube nicht, dass man sagen kann, es gibt diesen einen Grund dafür“, sagte der soeben wieder in den Bundestag eingezogene Oliver Wittke in seinem politischen Bericht.

Natürlich hätte er sich ein besseres Ergebnis für die Union gewünscht, räumte er ein. Aber: Allerspätestens nach dem Duell der beiden Spitzenkandidaten von CDU und SPD sei klar gewesen, dass Angela Merkel Kanzlerin bleibt. An diesem Punkt verkniff sich Wittke einen Seitenhieb an die Medien nicht, die das zum Anlass genommen hätten, den Kampf um Platz drei im Bundestag zum Thema zu machen. „Die Flüchtlingsfrage hat in diesem Duell einen viel zu breiten Raum eingenommen. Davon profitiert hat die AfD.“ Zukunftsthemen wie etwa Altersarmut oder Rente wären viel zu kurz gekommen.

„Wo die CDU regiert, geht es den Bürgern besser“

Drei Gruppen hat Wittke ausgemacht, die der AfD ihre Stimme gegeben hätten: „Die alten Nazis, die unbelehrbar sind, aber nur ein bis zwei Prozent der Bevölkerung ausmachen.“ Ferner diejenigen, die Fremdenängste hätten und mit Globalisierung und offenen Grenzen nichts anfangen könnten sowie drittens die Menschen, die sich wirtschaftlich abgehängt fühlten.

Sascha Kurth empfahl sich schließlich als Kandidat, der feststellte: „Wo die CDU regiert, geht es den Bürgern besser. Als starke Partei der Mitte werden wir uns der Herausforderungen stellen, auf die Menschen zuzugehen und sie mitzunehmen.“ Was auch Fraktionschef Wolfgang Heinberg in seinem Bericht unterstrich.

Union will an Erfolg von 1999 anknüpfen

Das Trio Wittke, Kurth, Heinberg sparte nicht mit klaren Ansagen an die Sozialdemokraten. „Die Zeiten einer absoluten Mehrheit der SPD sind vorbei“, so etwa Wittke. Es sei jetzt an der CDU, zu erstarken und an alte Zeiten anzuknüpfen. Womit er 1999 meinte.