Ückendorf. . An der Markgrafenstraße standen bis zum Montag Parkverbotsschilder, von denen die Stadt nichts wusste. Knöllchen gab es trotzdem.
Es klingt fast wie ein Schildbürgerstreich. An der Markgrafenstraße und der Parkstraße standen ohne erkennbaren Grund mobile Halteverbotsschilder, patroullierende Politessen verteilten Knöllchen an die trotzdem geparkten Autos der Anwohner, kassiert wird trotzdem nicht.
So geschehen auch Heinz Reidegeld. Er wohnt an der Markgrafenstraße, die derzeit wegen der Baustelle auf der Bochumer Straße stark frequentiert ist. Parken auf der Bochumer Straße ist wegen der Baustelle seit Wochen untersagt. Das leuchtet den meisten Anwohnern auch ein. Warum aber Parken an der Markgrafen- und der Parkstraße nicht erlaubt ist, ist kaum nachvollziehbar. Schließlich haben die Bauarbeiten die Straßen noch nicht erreicht. Heinz Reidegeld wandte sich deshalb an die Stadtverwaltung und an die WAZ. Die Redaktion hakte bei der Stadt nach.
Parken ist bis zur nächsten Woche wieder frei gegeben
Dort wusste man jedoch nichts von einem Parkverbot an den Querstraßen der Bochumer Straße. Auch bei der für mobile Parkverbote zuständigen Stelle nicht. Die Website der Stadt, die auf Baustellen im Stadtgebiet verweist, listet ebenfalls keine Bautätigkeit und somit Behinderungen im Bereich Park- und Markgrafenstraße aus.
Der Ortsbesuch zeigt jedoch: Es gibt mobile Halteverbotsschilder, ohne Datumsangabe. Die Recherchen der Verwaltung ergaben: Eine Baufirma hat die Schilder aufgestellt, ohne die Stadt zu informieren. „Dazu wäre sie aber verpflichtet,“ erklärt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Und die Stadt hätte einem Parkverbot auch nur zugestimmt, wenn die Bauarbeiten laufen. Diese beginnen plangemäß jedoch erst in der nächsten Woche. Auf Anordnung der Stadt wurden die mobilen Schilder am Dienstag beseitigt, das Parken damit wieder freigegeben. Bis zum Baubeginn nächste Woche.
Knöllchen für Gehwegparker gültig
Die vier erteilten Verwarnungsgelder müssten nicht bezahlt werden, versichert Schäfer, der Vorgang werde zurückgezogen. Bezahlt werden müssten aber die am 30. August zum Schulstart geschriebenen „Knöllchen“, die an der Parkstraße ausgestellt wurden. „Da wurde das Parken auf dem Gehweg geahndet, das gerade zum Schuljahresbeginn nahe der Grundschule Kinder gefährden könnte,“ so Schäfer.