Gelsenkirchen-Buer. . „Rock am Dom“ hat sich etabliert. Auch wenn der Regen einige Zuschauer abhielt, kamen doch viele hartgesottene Fans auf die Domplatte in Buer.

  • Zwei Tage volles Musikprogramm auf dem St.-Urbanus-Kirchplatz: „Rock am Dom“ zog wieder Hunderte Fans an
  • Zwar kamen wegen des Regens weniger Zuschauer, die genossen aber das „Umsonst- und Draußen-Gefühl“
  • Mix aus Musik von Lokalmatadoren und heimlichen Stars kam an: „2nd Skin“, „Cäthe“ und „Sebel“ begeisterten

Zwölf Grad und gelegentlich Regen – gutes Festivalwetter sieht anders aus. Dennoch sind etliche Zuschauer gekommen, um „Rock am Dom“ mitzuerleben. Gerade hören sie den ersten Topact. „Jonah“ singen „All We Are“. Damit schaffte das Duo deutschlandweit den Durchbruch und lieferte den Soundtrack zu einem Werbespot.

„Ich bin überrascht, wie viele Menschen hier sind“, sagt Andreas Szepan, einer der Festival-Initiatoren und im Vorstand des „Fördervereins Rock am Dom e.V.“. Vier Jahre lang, erzählt er, habe man gutes Wetter gehabt. „In der Gesamtkalkulation sind dadurch natürlich zu wenig Gäste da.“ Das bringe jedoch nicht die Finanzierung des Festivals ins Wanken. „Die Sponsoren machen ihr Engagement nicht vom Wetter abhängig.“

„Jede Band muss sich ihr Publikum neu erarbeiten“

Auch wenn es weniger Zuschauer waren als sonst: Viele Fans rockten, sangen und tanzten trotz des Regens mit, als Lokalmatadoren und bundesweit bekannte Bands die Domplatte bespielten.
Auch wenn es weniger Zuschauer waren als sonst: Viele Fans rockten, sangen und tanzten trotz des Regens mit, als Lokalmatadoren und bundesweit bekannte Bands die Domplatte bespielten. © Thomas Schmidtke

Traurig sei es nur für die Bands, die gerne für noch mehr Menschen gespielt hätten. Insbesondere die lokalen Newcomer hätten sich darüber gefreut. „Aber die haben trotzdem alle gut geliefert.“ Bei besonderen Herausforderungen: In den Umbaupausen wandern angesichts des Regens Leute ab. „Jede Band muss sich ihr Publikum also neu erarbeiten.“

„Jonah“ ist das gelungen. Viele Besucher sind begeistert von der Musik des Duos – und von der Veranstaltung. „Ich finde es toll, dass aus der privaten Initiative von Musikern ein solches Festival entstanden ist“, sagt Roland Radtke. „Es ist ein spannendes Programm von Musikern, die viel mehr Beachtung verdient hätten“, so der Bueraner, der seit der ersten Ausgabe die Veranstaltung besucht. „Sie zeigt, dass die Domplatte mehr ist als eine Fressmeile für die Generation 60 plus.“

„Wir haben viel positives Feedback bekommen“

„Schnitzel of Destiny“ passten ihre Metal-Songs dem akustischen Format an.
„Schnitzel of Destiny“ passten ihre Metal-Songs dem akustischen Format an. © Thomas Schmidtke

Tatsächlich sind zahlreiche junge Menschen hier. Sie kamen, um die Nachwuchsbands „Flageolét“ und „Schnitzel Of Destiny“ zu hören. Letztere waren vor zwei Jahren schon einmal dabei und sind spontan eingesprungen, als sich in diesem Jahr das Programm kurzfristig änderte. Keine ganz einfach Aufgabe: „Wir machen eigentlich Metal“, so Sophie Pieper, die Sängerin der Band, die einen souveränen Auftritt ablieferte, obwohl man die Songs dem akustischen Format anpassen musste.

„Wir haben viel positives Feedback bekommen. Und wertvolle Tipps von erfahrenen Musikern, die uns sehr aufmerksam zugehört haben“, so die Sängerin, die ihre Band in der „Musikschule im Bunker“ zu Schulzeiten fand, heute aber in Köln lebt. „Für die Band komme ich immer zurück nach Buer. Und hier auf der Domplatte zu sein und zu spielen, das ist, als ob man nach Hause kommt.“

„Sebel“ hat übernommen. Begleitet von Cello, Geige und Orgel liefert er auf der Domplatte Titel mit Tiefgang ab, berührt die Besucher mit Songs wie „Verlieb dich nicht in mich“. Gar nicht so einfach bei solch toller Musik.