Gelsenkirchen. . Seniorenheime müssen investieren, um 2018 die geforderte Mindestanzahl an Einzelzimmern bereit zu stellen. Platzmangel ist nicht zu erwarten.

  • Ab 2018 gilt in Seniorenheimen die Mindestquote für Einzelzimmer in Höhe von 80 Prozent
  • In den 24 Senioreneinrichtungen auf Gelsenkirchener Terrain wird die Zahl der Plätze sogar leicht steigen
  • Derzeit leben Senioren in den Gelsenkirchener Pflegeheimen in 1669 Einzelzimmern und 486 Doppelzimmern

Landesweit droht die Zahl der vollstationären Pflegeplätze reduziert zu werden, wenn im nächsten Jahr die lange beschlossene Mindestquote für Einzelzimmer in Höhe von 80 Prozent gilt. In den 24 Senioreneinrichtungen auf Gelsenkirchener Terrain wird dank zum Teil noch laufenden Neubauprojekten sowie Investitionsmaßnahmen in bestehenden Einrichtungen die Zahl der Plätze sogar leicht steigen. Von 2641 vollstationären Pflegeplätzen heute (Stand 1. Juli) auf voraussichtlich 2655 im August 2018.

Pflegeeinrichtungen von 14 verschiedenen Trägern

Tendenziell gibt es in Gelsenkirchen derzeit keinen dramatischen Mangel an Pflegeplätzen. Wer allerdings unbedingt ein Einzelzimmer möchte und das auch noch möglichst sofort und in einer ganz bestimmten Einrichtung in der Nähe enger Angehöriger oder der alten Wohnung, muss durchaus auch mit einer Wartezeit rechnen. Einen Überblick über die aktuelle Situation haben die Pflegeberaterinnen der Stadt an der Vattmannstraße 2-8 (zu erreichen unter Telefon 0209 - 169-2405 oder -169-2240).

Doppelzimmer müssen einzeln belegt werden

Stationäre Pflegeeinrichtungen werden in Gelsenkirchen von 14 verschiedenen Trägern unterhalten. Derzeit leben Senioren in den Gelsenkirchener Pflegeheimen in 1669 Einzelzimmern und 486 Doppelzimmern. Die Einzelzimmerquote liegt damit in Gelsenkirchener Häusern durchschnittlich bei 77 Prozent. Bei den prognostizierten 2655 Plätzen im August 2018 geht das Referat Soziales, das die Übersicht über die Versorgung hat, von einer Einzelzimmerquote von 80 Prozent aus. Wo Umbauten noch nicht abgeschlossen sind, müssten dann Doppelzimmer einzeln belegt werden.

Awo verbaut 7,5 Millionen Euro

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Wieviel die einzelnen Träger in die Einrichtungen in den letzten Jahren für Umbauten investiert haben, ist für die Stadt Gelsenkirchen nicht nachvollziehbar. Zum einen, weil viele Maßnahmen noch laufen und die Gesamtkosten dafür noch nicht feststehen. Zum anderen aber auch, weil die Auswertung der Finanzierung und Investitionen ohnehin über das Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales erfolgt.

Die Arbeiterwohlfahrt, die selbst vier Einrichtungen in der Stadt unterhält, hat im Seniorenzentrum Schalke für die Umrüstung nach eigenen Angaben 7,5 Millionen Euro verbaut und erfüllt damit die Quote bei ihren 163 Plätzen bereits jetzt. Allerdings seien Investitionen nicht endlos möglich, da die Refinanzierung angesichts der derzeitigen Rechtslage dafür zu unsicher sei, so Awo-Sprecher Jörg Richard gegenüber der WAZ.

Auch die Stiftung Marienhospital hat in ihre Häuser investiert. Im St. Vinzenz-Haus an der Kirchstraße liegt die Quote mit 61 Einzelzimmern und 16 Doppelzimmern zwar noch bei 79 Prozent. Bis zum August sollen jedoch dank Umbauten 84 Prozent erreicht sein. Im St. Josef in Erle liege man bereits bei 81 Prozent, so St. Augustinus-Sprecher Wolfgang Heinberg.

>> Informationen im Überblick

Eine Übersicht über alle Senioreneinrichtungen der Stadt bietet die städtsische Broschüre„Älter werden in Gelsenkirchen“.

Diese und weitere Tipps gibt es kostenlos in verschiedenen Seniorenberatungsstellen und im Internet unter www.gelsenkirchen.de/de/Familie/Aelter_werden