Gelsenkirchen. . José Dacosta und Ute Holmann betreiben seit 1999 spanische Restaurants in Gelsenkirchen. Was die beiden mit Tigges vorhaben, lesen Sie hier.
Öl und Essig stehen schon auf den Tischen, die Gläser hinter dem Tresen sind poliert, darüber leuchtet der Schriftzug „seit 1874“. In die Traditionsgaststätte Tigges zieht wieder Leben ein – endlich. Ute Holmann (Geschäftsführerin) und José Dacosta (Koch) stehen jedenfalls längst in den Startlöchern. Die Beiden führten sieben Jahre bis zum März dieses Jahres das Spanische Restaurant „El Patio“ in Buer, vorher das „El Patio“ an der Hauptstraße/ Ecke Ringstraße im Gelsenkirchener Süden.
Eigentlich wollten die beiden ihr „Pulpo en Tigges“(wörtlich: Krake bei Tigges), wie das Restaurant nun heißt, schon im Juni eröffnen. Sie renovierten bis spät in die Nacht, um rechtzeitig fertig zu werden. Doch neue Bauvorschriften forderten Brandschutzmauern und auch die Außenreklame bedurfte einer neuen Genehmigung, die auf sich warten ließen. Am morgigen Freitag geht es nun endlich los.
Leerstand seit mehr als vier Jahren
Die alten Fotos der Gründerfamilie Tigges hängen unverändert über dem Tresen, auch die Druckgrafiken von Gertrude Degenhardt aus dem Fußballkalender von 1974 zieren wieder die Wände im hinteren Bereich. Ebenso wie eine Mona-Lisa-Collage zu Ehren des jung verstorbenen Josef Tigges, der das Kunstwerk so sehr liebte. Seine Witwe, Lieselotte Tigges, die das Lokal nach seinem Tod noch bis 1999 weiterführte mit ihrem Sohn und der es immer noch gehört, ist glücklich über ihre neuen Pächter. „Ich glaube, dass die beiden Tigges in Ehren halten und langfristig führen werden.“ Im Gegensatz zu den letzten drei Pächtern, die jeweils nur relativ kurz „durchhielten“. Mehr als vier Jahre standen die schmucken Räume an der Ebertstraße 28 zuletzt leer.
Schalke, Stierkampf und Kartoffelernte
Die hölzernen Trennwände haben die neuen Pächter entfernt, das Lokal wirkt luftiger, heller, frisch renoviert eben. Neben manch liebevollem Tigges-Relikt prangt auch ein Bild an der Wand, das José Dacostas Eltern bei der Kartoffelernte mit einem Esel in Spanien zeigt. Über dem Schalke-Foto hängt ein Stierkampfbild. Die Rückwand des Gastraumes ist ein einziges großes Weinregal. Dacosta stammt aus Castillo, einer guten Weingegend. Aber im Restaurant wird es auch gezapftes Bier geben – vier Sorten. Das ist man Tigges schuldig.
Die Küche hat einen spanischen Schwerpunkt mit Tagesempfehlungen, bietet aber auch deutsche Gerichte – und Frühstück. Überhaupt haben es die geplanten Öffnungszeiten in sich: montags bis freitags 8.30 bis 24 Uhr, Samstags 8.30 bis 12 Uhr und dann ab 18 Uhr. Nur sonntags ist Ruhetag. Wie gesagt: Premiere ist am morgigen Freitag.