Gelsenkirchen. Die im Herbst gegründete Inititiave für den Erhalt der Bäume an der Ebertstraße erzielte ein Teilerfolg. Jetzt erwägt sie, aufzugeben.

  • Die Gelsenkirchener Bürgerinitiative für den Erhalt der Bäume an der Ebertstraße plant ihre Auflösung
  • Die Anwohner und Geschäftsleute erzielten einen Teilerfolg bei den städtischen Planungen
  • Einige Mitglieder befürchten allerdings, dass sie mehr Änderungen nicht mehr erreichen können

Die Bürgerinitiative für den Erhalt der Bäume an der Ebertstraße ist erst ein paar Wochen alt. Aber schon jetzt gibt es Überlegungen, sie wieder aufzulösen. Im September gründeten Gelsenkirchener die Gruppe, um gegen die geplante Fällung von 57 teils großen, alten Bäume zu protestieren. Ihr Engagement erzielte einen Teilerfolg, zehn Bäume mehr sollen nun stehen bleiben. Zufrieden sind die Bürger damit nicht, sehen aber wenig Chancen, noch mehr zu erreichen.

Diskussion über weitere Gegenwehr

Der geplante Umbau der Ebertstraße samt Abholzung des Grüns rief im Herbst massive Kritik hervor. Die Aufmerksamkeit stieg, als die Bündnisgrünen im September die betroffenen Bäume markierten und jedem das ganze Ausmaß der Fällaktion vor Augen führten. Kurz darauf trat die Bürgerinitiative auf den Plan und beklagte in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister den Verlust an Wohnqualität und die Verschlechterung des innerstädtischen Klimas. Nach starken Protesten, die sich auch in Leserbriefen an die WAZ ausdrückten, reduzierte der Rat im Oktober die Zahl der Fällungen.

Über 1500 Unterschriften sammelte die Initiative in kurzer Zeit und überreichte sie am 16. November Stadtbaurat Martin Harter. Initiativmitglied Werner Scharley: „Wir haben noch einmal unsere Bedenken vorgebracht.“ Der Dezernent aber habe klar gestellt, dass sich an dem jetzt erreichten Stand der Pläne nichts mehr ändern würde. Scharley bedauert: „Aus Sicht der Initiative kann die Reduzierung der Fällungen als eher bescheiden angesehen werden.“ Vor allem fragen sich die Initiatoren, ob die Unterzeichner der Listen nicht weit mehr angestrebt hätten.

Anwohnerin Lieselotte Tigges ist enttäuscht, aber: „Wir haben zumindest etwas erreicht.“ Ellen Stramplat vermutet: „Mehr ist einfach nicht drin.“ Die Stadt habe zudem zugesagt, weitgehend auf die Sorgen der Bürgerinitiative einzugehen.

Scharley aber will die Flinte noch nicht ganz ins Korn werfen und die Bäume abhaken: „In einem größeren Kreis von Initiativmitgliedern sollte jetzt erörtert werden, ob das Resultat als Maximum des Erreichbaren zu akzeptieren ist oder ob weitere Gegenwehr sinnvoll erscheint.“ Auch wenn Harter klar gemacht habe, dass für die aktuellen Pläne bereits breite Zustimmung in den Gremien der Stadt signalisiert worden sei.