Gelsenkirchen. Bei den Joblingen steht jeder Abdruck für einen erworbenen Ausbildungsplatz. Schalke hilft unterstützt die Arbeit der Inititive mit 10 000 Euro.

Für Danny (23), Rabia (21) und Jaqueline (22) ist es eine doppelte Premiere: Sie drücken ihre blau eingefärbten Hände auf eine (fast) noch jungfräuliche Wand, setzen damit ein besonderes Zeichen: Jeder Abdruck steht bei den Joblingen dafür, dass sie am Ende einer Fördermaßnahme eine Ausbildungsstelle gefunden haben. Danny will Altenpfleger werden, Rabia Zahntechnikerin, Jaqueline macht ab August eine Maler-Ausbildung. Ihre Handabdrücke zählen zu den ersten am neuen Standort. Die Joblinge sind jüngst umgezogen, nach drei Jahren vor Ort von der Bahnhofstraße zur Ebertstraße 20.

Auch ein Zeichen der Wertschätzung

Größer, moderner, attraktiver sind die Büros jetzt über dem städtischen Familienbüro. Für Raphael Karrasch, den Regionalleiter der Joblinge gAG Ruhr mit bislang drei Standorten in Gelsenkirchen, Recklinghausen und Essen, haben die neuen Räumlichkeiten auch mit Wertschätzung gegenüber den jungen Leuten zu tun, die hier – in der Regel nach Vermittlung durch das Jobcenter – ihre Kurse durchlaufen. Jugendliche, denen in der Vergangenheit oft, wie es gern benannt wird, multiple Vermittlungshemmnisse beim Berufs-Einstieg im Weg standen. Bei den Joblingen bekommen sie Mentoren an die Seite, haben engen Bezug zu lokalen Firmen, absolvieren Praktika – und optimieren ihre Chancen.

189 haben das Programm aktuell abgeschlossen

206 junge Menschen wurden bislang aufgenommenen, 189 haben das Programm aktuell abgeschlossen, 126 wurden bisher vermittelt. „Das ist in diesem Bereich ein hervorragendes Ergebnis“, stellt Oberbürgermeister Frank Baranowski fest. Weil diese jungen Leute sich „nicht aufgegeben haben“, weil sie „für sich Zukunftsperspektiven haben, weil sie wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.“

Olaf Thonwürdigt Nachhaltigkeit der Arbeit

Unternehmensvertreter, Kooperationspartner und finanzielle Förderer sind zur Eröffnung gekommen. Vor drei Jahren hat „Schalke hilft“ den Joblinge-Start mitfinanziert. Die Stiftung setzt sich weiter ein, weil hier die Nachhaltigkeit der Arbeit ganz entscheidend sei, findet Ex-Nationalspieler Olaf Thon. Mit Schalke hilft-Geschäftsführer Sebastian Buntkirchen überreicht er 10 000 Euro für die weitere Arbeit. Die Vermittlungszahl beeindruckt den Schalker Eurofighter. „Die Quote bei uns vom Nachwuchs zur ersten Mannschaft ist eher umgekehrt....“

Ex-Fußballprofi Olaf Thon (li.) und Sebastian Buntkirchen überreichten für Schalke hilft! die Spende an Joblinge-Regionalleiter Raphael Karrasch (2.v.l.). OB Frank Baranowski (r.) kam zur Eröffnung der neuen Räume.
Ex-Fußballprofi Olaf Thon (li.) und Sebastian Buntkirchen überreichten für Schalke hilft! die Spende an Joblinge-Regionalleiter Raphael Karrasch (2.v.l.). OB Frank Baranowski (r.) kam zur Eröffnung der neuen Räume. © Martin Möller

Warum die Joblinge erfolgreich sind? Sie bleiben dran, schaffen Verbindlichkeit, auch nach Ausbildungsbeginn. „Die Betreuung stimmt“, findet Danny. „Die sind hier sehr penetrant, die lassen keinen davon kommen. Das machen die verdammt gut.“

Gesucht werden weitere Mentoren

Die Initiative Joblinge wurde 2007 gegründet und ist bundesweit an 25 Standortentätig – seit 2014 in Gelsenkirchen. Das Programm läuft über sechs Monate, aktuell werden jeweils 20 Joblinge in drei Kursen betreut. Im Herbst ist ein weiterer Revierstandort geplant, der sich besonders auf Flüchtlinge konzentrieren soll.

Gesucht werden für den Standort Gelsenkirchen weitere Mentoren, die pro Woche etwa eine Stunde Zeit und Engagement aufbringen, um einen jungen Menschen bei der Berufsfindung und Ausbildung zu unterstützen und zu beraten.

Kontakt: raphael.karrasch@joblinge.de, Info www.joblinge.de