Gelsenkirchen. . Jeder Hundertste erkrankt an Schizophrenie. Was die Krankheit ausmacht und wie sie behandelt werden kann ist Thema im WAZ-Medizinforum.
- „Über Schizophrenie sprechen“ ist das Thema des nächsten WAZ-Medizinforums am 21. Juni
- Ein Prozent der Bevölkerung erkrankt im Schnitt im Leben an Schizophrenie
- Ärzte erläutern, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und welche Heilungschancen
Um eine der schwerwiegendsten und auch häufigsten psychischen Störungen geht es beim WAZ-Medizinforum mit dem Elisabeth-Krankenhaus am Mittwoch, 21. Juni: „Über Schizophrenie sprechen“ lautet das Thema des Abends.
Chefärztin Dr. Astrid Rudel, Fachärztin für Neurologie und für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie, wird in das Thema einführen. Schizophrenie ist noch immer eine Erkrankung, über die ungern gesprochen wird. Denken, Wahrnehmen, Fühlen und Bewerten von Ereignissen im engen und weiten Umfeld sind bei Menschen, die unter Schizophrenie leiden, gestört. Verfolgungswahn, akustische Halluzinationen ( Stimmen hören) und auch körperliche Fehlwahrnehmungen können bei schweren Schüben die Folge sein. Ein Drittel der Erkrankten können jedoch mit Therapien vollständig geheilt werden. Bei einem Großteil können zumindest lange Phasen ohne Schübe erreicht werden.
Veranlagung dazu ist erblich
Ein Prozent der Bevölkerung erkrankt im Schnitt im Leben an Schizophrenie, Männer und Frauen nahezu gleich häufig. Allerdings setzt die Erkrankung bei Männern in der Regel in jüngeren Jahren (ab Pubertät bis 30 Jahre) ein als bei Frauen (häufig zwischen 25 und 35). Die Veranlagung zur Schizophrenie ist erblich. Ob es allerdings bei vorhandener familiärer Vorbelastung überhaupt zu einem Ausbruch kommt, hängt von verschiedensten Faktoren ab, vor allem Stressfaktoren.
Dabei geht es weniger um Stress in Gestalt von Arbeitsüberlastung. Schon Stress im Mutterleib kann zur Veranlagung beitragen. Denkbare Auslöser und fördernde Begleitumstände sind eher überfordernde Situationen, etwa bei einem Wechsel des Lebensumfeldes von einem ländlichen Raum in die Großstadt, oder Traumatisierungen unterschiedlichster Art. Auch Arbeitsplatzwechsel und Drogen können Auslöser sein.
Verhaltenstherapie ist wichtig für Langzeiterfolg
Beim Medizinforum wird Astrid Rudel erläutern, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und welche Heilungschancen. Bis zu 25 Prozent der stationären Psychiatriepatienten am Elisabeth-Krankenhaus sind Schizophrenie-Patienten. Von einem Tag bis sogar einige Monate lang bleiben sie bei einem akuten Schub. Neben Vertrauen aufbauenden Gesprächen, Psychotherapie, Ergotherapie, Sozialtherapie und Verhaltenstraining spielen Medikamente eine wichtige Rolle in der Behandlung.
Welche Medikamente sich bis heute bewährt haben, welche Wirkungen und Nebenwirkungen sie haben und wie weit die Forschung insgesamt ist beim Thema Schizophrenie, darüber können Besucher des Forums sich nach den Vorträgen auch an Informationsständen einen Überblick verschaffen. Die Oberärzte der Psychiatrie im Hause, Christoph Stankiewicz und Dr. Frank Juskowiak, werden Besuchern Rede und Antwort stehen.
Informationsstände am Rande der Veranstaltung
Eine weitere Informationsecke ist den Möglichkeiten von Ergotherapie und Verhaltenstherapie gewidmet, die beide wichtig sind, um möglichen Rückfällen entgegenzuwirken. Auch werden die wesentlichen sozialen Unterstützungsbereiche wie die Angehörigenarbeit und die Zusammenarbeit mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt und dem Nienhof, Verein zur Förderung psychosozialer Arbeit e.V., an eigenen Ständen vorgestellt; ebenfalls mit Fachpersonal.
>> Anmeldung ab sofort bis 8. Juni möglich
- Das WAZ-Medizinforum zum Thema Schizophrenie mit dem Elisabeth-Krankenhaus in Erle beginnt am Mittwoch, 21. Juni, um 18 Uhr in den Räumen der Arbeitstherapie hinter der Klinik an der Cranger Straße 226.
- Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei für WAZ-Leser. Allerdings wird um verbindliche Anmeldung ab sofort bis zum 8. Juni gebeten. Dafür steht die kostenfreie Festnetznummer 0201 / 804 8058.