Gelsenkirchen. . Nach jahrelangen Planungen und Bauarbeiten ist das neue Herz der Stadt fertiggestellt. Bürger haben den Platz jetzt mit einem Fest eingeweiht.
- Ein Mammutprojekt ist beendet: Gut 12 Millionen Euro hat der neue Heinrich-König-Platz gekostet
- Wo früher ein großes Loch klaffte, ist nun das neue Herz der Stadt. Es muss mit Leben gefüllt werden
- Höhepunkt der Party soll der Auftritt der deutschen Soulpop-Sängerin Leslie Clio sein
Es ist ein Stadtfest, das den Namen verdient. Hunderte Menschen sind bereits am frühen Freitagnachmittag zusammengekommen, um gemeinsam zu feiern, dass der neue Heinrich-König-Platz endlich offiziell eröffnet ist. Lateinamerikanische Klänge verbreiten gute Laune und der Duft leckeren Grillfleischs ist allgegenwärtig. „So viele Leute waren noch nie hier“, freut sich Organisatorin und Citymanagerin Angela Bartelt.
Tatsächlich ist vor der Bühne, zwischen der Gasse aus vielen Pavillons, kaum ein Durchkommen; so sehr drängen sich die Besucher an den Ständen und Biertischen vorbei. Während Kinder flugs zu den Hüpfburgen laufen, zur Torwand, dem Menschenkicker und dem Balancierparkours, schlendern die Erwachsenen lieber zunächst zu den kulinarischen Ständen, die von Innenstadtgastronomen und hiesigen Vereinen, Verbänden und Gemeinden betreut werden. Bratwurst, Kuchen, Börek, Burger, gebrannte Mandeln oder indische Reispfanne – die breite Auswahl soll viele Menschen ansprechen. Dies sollen auch künftige Veranstaltungen leisten.
Fast fünf Jahre hat die Stadt den neuen Platz geplant und anschließend, seit 2013, an dem Mammutprojekt gebaut, das gut zwölf Millionen Euro gekostet hat. Jetzt sind sich alle Besucher einig: Der Aufwand hat sich gelohnt. Und das nicht nur, weil die knallende Sonne, die fruchtigen Cocktails und das kühle Bier gerade Urlaubsstimmung verbreiten.
Selbstgeschriebenes Begrüßungslied
„Die Stadt bekommt seine Mitte zurück zwischen den beiden Altstadtkirchen“, sagt Oberbürgermeister Frank Baranowski, und er hofft, dass die Erinnerungen an das große Loch, das früher dort klaffte, bald verflogen sein werden. Die Gäste zumindest begrüßen den neuen „Heinrich“ mit einem selbst geschriebenen Lied, das der Pastoralreferent von St. Augustinus, Michael Kampmann, mit Chor vorstellt und vorsingt.
„Das ist eine sehr schöne Veranstaltung“, sagt Partygast Franziska Deutschmann (24), auch die Umgestaltung „ist sehr gut gelungen.“ Doch sie hätte sich mehr Bäume und Bänke gewünscht. „Jetzt ist das hier mehr Boden als ein echter Platz.“ Doch sie freue sich schon auf Foodfestivals und Wochenmärkte. Michelle Dünnwald (23) und Niccolo Veccari (26) wünschen sich künftig Freiluftkonzerte in der Altstadt, die insbesondere Jüngere ansprechen. „Bloß kein Halligalli“, ergänzt Angelika Dykier (64), die den Heinrich-König-Platz lieber als Ort für Kultur sieht, aber auch als Bühne für Nachwuchsmusiker und Kabarettisten.
Höhepunkt ist der Auftritt von Leslie Clio
„Ich bin sehr zufrieden“, sagt Loni Essmajor, die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin. Durch den Umbau sei der Platz endlich kein Angstraum mehr. „Jetzt hoffe ich, dass er mit Leben gefüllt wird. Einen Kunsthandwerkermarkt kann ich mir hier gut vorstellen. Aber ich bin offen für alles.“
Dass in der Altstadt bald wieder ein Feierabendmarkt stattfindet, steht bereits fest. Ebenso, dass auf dem Heinrich-König-Platz ein weihnachtlicher Weinmarkt steigt. Jedoch ist all das für die Besucher der Einweihungsparty noch Zukunftsmusik. Sie wollen am Freitag bis in die späten Abendstunden feiern, mit buntem Programm. Einige erwartet bereits nachmittags mit Spannung den Höhepunkt. Die deutsche Soulpop-Sängerin Leslie Clio, bekannt durch ihr Lied „I couldn’t care less“, will die Stimmung zum Kochen bringen und helfen, dass die Einweihungsfeier ihren Namen zurecht trägt: „Der Heinrich bebt!“