Gelsenkirchen. . Die Verantwortungsgemeinschaft von Eltern und Lehrern zu fördern ist das Hauptziel der Familienzentren an Grundschulen. Funktioniert das?
Drei Familienzentren an Grundschulen gibt es bereits in Gelsenkirchen. Wie dort gearbeitet wird, was erreicht werden soll, wie das versucht wird, mit welchem Erfolg und was noch zu ändern wäre – all das waren Themen der Entwicklungskonferenz Familienzentren an Grundschulen im Hans-Sachs-Haus, zu dem die Wübben-Stiftung, die in einem vierjährigen Projekt die Anschubfinanzierung für die Zentren mitträgt, und die Stadt Gelsenkirchen einluden.
Die Sternschule war 2015 die erste jener Grundschulen, die nach dem Vorbild der Familienzentren in Kitas die Einbindung der Eltern und die Einbettung in den Stadtteil fördern wollen. Der Hintergrund: Alle Kinder sind gleich – die Voraussetzungen, unter denen sie ins Leben wachsen, sind es jedoch nicht. Allen dennoch vergleichbar gute Chancen für den Start ins Leben zu ermöglichen, ist das Hauptziel der Einrichtungen. Familienzentren an Grundschulen, das ist ein landesweit einzigartiges Modellprojekt der Stadt Gelsenkirchen mit der Wübben-Stiftung. Letztere finanziert bis 2019 eine halbe Stelle plus Sachkosten für die von ihr angeschobenen Familienzentren an Grundschulen; insgesamt fließen für den Aufbau bis 2019 mehr als 600 000 Euro nach Gelsenkirchen.
Vernetzung auch mit vorhandenen Angeboten
Auch die Grundschule Im Brömm in Scholven und die Grundschule Haverkamp sind Familienzentren. An allen dreien wurden bereits Strukturen aufgebaut, um vorhandene Dienste wie den Sozialdienst Schule ins Netzwerk einzubinden sowie eigene Angebote eingerichtet. Sprachkurse für Kinder und Eltern, Erziehungsberatung, Hilfe bei den Übergängen in die weiterführende Schule, eine Sport AG für Grundschüler der Sternschule, angeboten von der Gesamtschule Berger Feld, Informationen über Stadtteilaktivitäten: all das und mehr gehört zum Angebot. Allerdings, so Sibylle Stöbe-Blossey, in einer Zwischenbilanz der Arbeit der drei Zentren, werde das Angebot an jeder Schule nach Wünschen von Eltern, Lehrern und Schülern maßgeschneidert.
Kommunikationstraining für Eltern und Lehrer
Ulrich Schrade-Tönnißen, Leiter der Grundschule im Brömm, betonte in der Konferenz die Bedeutung der Verantwortungsgemeinschaft von Eltern und Lehrern, die durch Familienzentren gefördert werde. An seiner Schule gibt es nun unter anderem ein Kommunikationstraining für Eltern und Lehrer, für einen positiven und bewussteren Umgang miteinander und den Kindern .
Ab Herbst 2017 sollen drei weitere Familienzentren an Gelsenkirchener Grundschulen installiert werden – zwei davon finanziert von der Stiftung, eines von der Stadt.