Gelsenkirchen. Das Bildungsbüro Gelsenkirchen lud Vertreter der Intiative RuhrFutur und der Wübben-Stiftung zu einer Rundfahrt „Entlang der Bildungsbiografie“ ein.
Die „Bildungskette“, die möglichst allen Kindern in Gelsenkirchen gleiche Bildungschancen bieten möchte und deren Qualität bereits mit mancher Auszeichnung anerkannt wurde, ist lang und besteht aus sehr unterschiedlichen Gliedern. Und sie wird von vielen verschiedenen Seiten finanziert. Eine wesentliche Rolle spielen dabei neben Stadt, Land und dem Regionalverband Ruhr auch zwei Stiftungen: Die Initiative RuhrFutur und die Wübben-Stiftung.
Vertreter aller Beteiligten lud das Bildungsbüro in dieser Woche zu einer Rundfahrt „Entlang der Bildungsbiografie“ ein. Stationen der Fahrt waren allerdings nicht nur von den Gästen geförderte Projekte, sondern auch „ganz normale“ kommunale Bildungsstationen. Was sich bei der Rundreise auch zeigte: So wichtig Planung gerade im Bereich Bildung eigentlich ist, so wenig ist sie derzeit möglich.
Neue Kitas sind geplant
„Wir hatten eine sehr hohe Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren, 35 Prozent. Jetzt sind wir aufgrund der unvorhersehbaren Zuwanderung bei 32 Prozent. Und auch bei den Drei- bis Sechsjährigen haben wir nur noch Plätze für 93 Prozent. 96 Prozent bräuchten wir, um den Rechtsanspruch sicher umsetzen zu können“, erklärte Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck den Gästen. Neue Kitas sind geplant, allerdings müsse man auch mit Zwischenlösungen arbeiten, die nicht an allen Stellen baulichen Standards entsprechen. „Wir wissen ja nicht, wie viele bleiben“, erläuterte er. Gerade weil es sich in Gelsenkirchen zu mehr als der Hälfte um Zuwandererkinder aus Rumänien und Bulgarien handelt.
Die Nicht-Planbarkeit trifft auch den schulischen Bereich. 83 Internationale Förderklassen (IFÖ) gibt es derzeit, bis zum Jahresende rechnet man mit 100. Solange reichen die vorhandenen Schulräume noch, danach muss improvisiert werden. Die wahrscheinlichste Variante: Schichtunterricht im IFÖ-Klassenbereich. „Wir werden jedenfalls nicht in Zelten unterrichten“, versichert Beck.
Voneinander lernen
Trotz dieser Zusatzbelastungen wird an den Qualifikationsprogrammen festgehalten. Etwa von RuhrFutur, einer Bildungsinitiative, die von der Stiftung Mercator und dem Land NRW getragen wird. Fünf Städte und fünf Universitäten haben sich dafür zusammengeschlossen. Voneinander lernen heißt die Devise.
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Ein Projekt etwa dreht sich um Schul- und Unterrichtsentwicklung, mit Fokus auf Inklusion. Eine Unterstützung, die Schulen sich gewünscht haben. Sieben weiterführende Schulen aller Schulformen machen vor Ort mit. Ein anderes RuhrFuturProjekt heißt „Schulen im Team“, das an der Gesamtschule Horst umgesetzt wird; dabei geht es um Netzwerkarbeit. Den Aufbau von Familienzentren an Grundschulen hingegen unterstützt die private Wübben-Stiftung. Die Stadt Gelsenkirchen hat die Sternschule dazu ausgebaut, die Stiftung fördert die Umwandlung der Grundschulen Im Brömm und Bickernstraße. Dabei geht es auch um Unterstützung beim Übergang zur weiterführenden Schule..