Gelsenkirchen. . Die Gelsendienste haben zehn „Kaugummifänger“ im Stadtgebiet installiert. Doch nicht alle Passanten können mit den Metallboxen etwas anfangen.
„Kauen, Kleben, Gehen“, mit diesem Slogan und insgesamt zehn neuen Kaugummifängern soll den hässlichen Flecken und Tretminen auf den Bürgersteigen ein Ende gesetzt werden.
Entlang der Bahnhofstraße, am Hauptbahnhof und auch in der Mitte von Buer hängen seit rund anderthalb Wochen die Metallboxen mit vielen Smileys, die gerade junge Menschen ermutigen sollen, ihr Kaugummi lieber auf die lustigen Gesichter zu drücken, anstatt es auf den Boden zu spucken.
„Wir sind noch in der Erprobungsphase“
„Ob das was bringt?“, fragt sich nicht nur Brigitte Kundorfer. Wie viele andere Passanten auch, hat die Gelsenkirchenerin die neuen Kaugummifänger erst gar nicht bemerkt. Zu klein, zu unauffällig und mit den Smileys auch zu albern, da sind sich am Montagnachmittag viele Leute einig. „Außerdem werden sie zumindest hier am Bahnhofsvorplatz wohl nicht genutzt.“ Diese neue „Gum Wall“ (Kaugummiwand), wie sie laut Gelsendienste offiziell heißt, sieht tatsächlich noch sehr jungfräulich aus. „Wir sind momentan noch in der Erprobungsphase“, sagt Sabine Otthöfer, Sprecherin von Gelsendienste. „Wie und ob die neuen Kaugummifänger angenommen werden, können wir noch nicht sagen.“
Dass Strategien gegen die Gummimassen in der Fußgängerzone entwickelt werden müssen, zeigt sich vor allem vorm Kaufhof oder Primark an der Bahnhofstraße. Kaum ein Stein, der nicht durch die hässlichen Flecken gesprenkelt ist.
Unterschiedliche Meinungen
Den Kampf gegen die unschöne Pflasterverzierung haben Gelsendienste jedoch zunächst nur neuen Kaugummiresten angesagt. „Eine Reinigung der Pflastersteine in der Innenstadt und anderen Bereichen Gelsenkirchens ist im Moment nicht angedacht“, sagt Sabine Otthöfer. „Die Spezialgeräte für die Entfernung der Kaugummis besitzen wir nicht und auch im Verleih sind diese sehr teuer.“
Dazu käme, so Otthöfer, dass sich auch mit den Hightech-Reinigern die klebrigen Spuren nicht völlig entfernen lassen würden. Die Meinung unter den Gelsenkirchenern, ob die Kaugummifänger überhaupt etwas bringen, ist eher zwiegespalten. Während die einen den Vorstoß der Stadt mit einem müden Lächeln abtun, finden die anderen die Idee klasse.
Ungeliebte Kaugummispuren
„Es ist ein netter Gedanke, aber ich glaube nicht, dass es etwas bringen wird“, sagt etwa Amanda Skabowska. Die 16-jährige Schülerin kennt das Problem mit den ungeliebten Kaugummispuren auch von Straßenbahnen und Bussen. Dort kleben sie auf und unter Sitzen. Auch Schulen sind betroffen, wo Schüler sie unter Tische und Stühle kleistern. „Es ist schade, denn ich finde diese Hinterlassenschaften wirklich sehr ekelig.“