Gelsenkirchen. Johannes Klumpp ist neuer Dirigent am Musiktheater im Revier. Der junge Dirigent - Jahrgang 1980 - wird acht Produktionen dirigieren. Es ist sein erstes Festengagement. "Über das MiR wird in der Branche sehr positiv geredet", sagt Klumpp. Vor allem wegen der vielen Neuproduktionen.

„Ich freue mich, gleich in meiner ersten Spielzeit hier am Haus mit ziemlich allen Epochen und Genres arbeiten zu können”, freut sich Johannes Klumpp. Der junge Dirigent (Jahrgang 1980) trat mit Beginn der neuen Spielzeit am Musiktheater im Revier sein erstes Festengagement an und verstärkt das Team fortan als Erster Kapellmeister.

„In der Branche wird sehr positiv über das MiR geredet. Die Vielzahl an Neuproduktionen ist herausfordernd und elektrisierend. Das war einer der entscheidenden Punkte für mich, hierherzukommen”, erzählt Klumpp. Die Entscheidung hat er nicht bereut: „Es herrscht eine sehr positive Arbeitsatmosphäre, der Umgang ist freundlich bis freundschaftlich.”

Vier eigene Premieren

Acht Produktionen hat er in seiner ersten Saison zu dirigieren, davon sind vier eigene Premieren und vier Nachdirigate. Vom Barock (Monteverdis „Lamenti über Liebe und Tod”) über Klassik (Mozarts „Die Zauberflöte”) und Romantik (Nicolais „Die lustigen Weiber von Windsor”) bis zur Moderne mit Brittens „Gloriana” und zum Musical („My Fair Lady”) reicht die Spannbreite der Aufgaben. Johannes Klumpp ist begeistert: „Das finde ich toll. Ich nehme jedes Stück ernst. Auch das vermeintlich Leichte ist oft das ganz Schwere, wo es eine Herausforderung ist, alles auf einen Punkt zu bringen.”

Seine erste Premiere ist „Die Dreigroschenoper” von Bertolt Brecht und Kurt Weill. „Ein idealer Beginn, sehr kunstvolle und gleichzeitig groovige Musik”, erzählt Klumpp begeistert. Im Gegensatz zu vielen Produktionen dieses Werks an Schauspielhäusern habe das Team hier einen musiktheatralischen Ansatz gewählt: „Es wurde versucht, eine Fassung zu schmieden, die alle Musiknummern der Partitur enthält, und zwar in Kurt Weills originaler Instrumentierung.”

Preise und Stipendien

Wunschstücke kann der Dirigent, der in Weimar studierte, verschiedene Preise und Stipendien erhielt und als eines der hoffnungsvollsten Talente seiner Generation gilt, nicht nennen. „Natürlich gibt es so 30 bis 50 Werke, die ich gerne einmal dirigieren würde, aber letztendlich wird jedes Stück in dem Moment, wo ich es auf den Schreibtisch bekomme, zu meinem Lieblingsstück”, erklärt Johannes Klumpp.

Bei all der Arbeit kann er übrigens auch privat noch Musik genießen: „Ich habe eine große CD-Sammlung und bin Fan geblieben”, lacht er. Seine andere Leidenschaft ist das runde Leder. „Die Kombination aus Musik und Fußball passt ja zu einer Stadt wie Gelsenkirchen.”