Gelsenkirchen. 16 Jahre alter Gelsenkirchener stellte sich der Polizei und gab zu, Jugendliche als Gruselclown verkleidet erschreckt zu haben. Wenig später gab es einen neuen Fall.

  • Er habe die Jugendlichen in Hassel lediglich erschrecken wollen, sagte er der Polizei
  • Kurz darauf erschreckte ein weiterer Gruselclown zwei Zehnjährige und bedrohte sie
  • Polizei betont, dass es sich bei derartigen Clown-Auftritten nicht um "Scherze" handele

Der Gruselclown, der am Montagabend Jugendliche in Gelsenkirchen in Angst und Schrecken versetzte, hat seine Maske fallen gelassen: Es handelt sich um einen 16-jährigen Gelsenkirchener. Am Dienstagnachmittag gegen 16 Uhr kam der Jugendliche in die Polizeiwache Nord und stellte sich.

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Gegenüber den Beamten gab er an, dass er ein Bekannter der betroffenen Jugendlichen sei. Er habe sie auf dem Schulhof am Eppmannsweg in Hassel "lediglich erschrecken" wollen. Über mögliche Folgen habe er sich keine Gedanken gemacht und bedauere es sehr, dass ein 14-jähriger Gelsenkirchener verletzt wurde, so die Polizei. Auf seiner Flucht vor dem Clown hatte sich der Jugendliche nach Schilderungen seiner Mutter auf Facebook eine tiefen Riss zwischen Mittel- und Zeigefinger zugezogen.

Nach seiner Vernehmung konnte der 16-Jährige den Heimweg antreten. Das Strafverfahren gegen ihn läuft aber weiter.

Zwei Zehnjährige "massiv bedroht"

Und auch das Gruseln geht weiter: Nur zwei Stunden später kam es - wieder auf dem Schulgelände am Eppmannsweg - zu einem weiteren Zwischenfall mit einem Horrorclown. Diesmal traf es zwei zehnjährige Kinder aus Gelsenkirchen. Sie waren gegen 18 Uhr am Dienstagabend auf dem Schulhof, als ein bislang Unbekannter mit blau-weißer Clownsmaske mit roten Haaren in einem bodenlangen schwarzen Mantel aus einem Gebüsch sprang.

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"Er rannte mit einem Baseballschläger bewaffnet, laut kichernd auf die Kinder zu und erschreckte sie", berichtet die Polizei. Als die beiden Zehnjährigen ihm sagten, dass sie die Polizei rufen würden, habe er sie massiv verbal bedroht. Daraufhin schrien die beiden Kinder laut los und vertrieben den Clown damit vom Schulgelände. Aus einer nahe gelegenen Bäckerei verständigten sie anschließend die Polizei.

"Wir gehen nicht davon aus, dass es sich in den beiden Fällen um denselben Täter handelt", sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion, "sondern eine andere Person im Clownskostüm." Die Ermittler suchen nun nach Zeugen, die Hinweise zu dem zweiten Täter oder dem Vorfall geben können: Telefon 0209/365-7512 (Kriminalkommissariat 15) oder - 8240 (Kriminalwache).

Gruselclown-Auftritte sind keine "Scherze"

Die beiden Zehnjährigen hätten genau richtig reagiert, lobt die Polizei. Sie betont, dass es sich bei derartigen Clown-Auftritten nicht um "Scherze" handele: "Neben den schlimmen Folgen für die Opfer verwirklichen die Täter gleich mehrere Straftatbestände." In jedem Fall werde ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. (we/soho)