Gelsenkirchen. . Ein Junge verletzt sich. Mutter stellt Schock-Bilder ins Netz. Polizei veröffentlicht Täterbeschreibung und hofft auf Zeugen.

Die Gruselclowns im Ruhrgebiet vermehren sich: In Gelsenkirchen soll am Montagabend gegen 20 Uhr ein Unbekannter mit Clownmaske sein Unwesen getrieben haben. Schon am Samstag hatte in Wesel ein bewaffneter Clown zwei junge Männer bedroht und beschimpft. Der Clown-Auftritt auf einem Schulhof am Eppmannsweg in Hassel traf zwei Jugendliche. Der Clown sei mit einem Baseballschläger auf eine Gruppe von Jugendlichen zugerannt, erklärte die Polizei. Das habe zwei der Jungen so erschreckt, dass sie in Panik über einen Zaun geflohen seien, schrieb eine Mutter kurz danach bei Facebook. Ihr Sohn sei dabei schwer verletzt worden. Sie postete auch drei blutige Fotos, die den tiefen Riss zwischen Mitte- und Zeigefinger zeigen.

Die Mutter löschte die öffentlichen Bilder schnell wieder oder stellte den Eintrag auf „privat“. Binnen neun Stunden war der Post 2500 Mal geteilt und 900 Mal kommentiert worden. Die meisten Nutzer wollten dem Clown an den Kragen. Aber nicht alle Kommentatoren waren den Opfern wohlgesonnen: „Solche unappetitlichen Bilder gehören nicht ins Netz“, meinten die einen. „Warum lasst ihr euch von denen erschrecken und gebt ihnen, was sie wollen?“, meinten andere.

Die Gelsenkirchener Polizei hat ein Verfahren gegen Unbekannt eingeleitet. Hinweise nimmt die Behörde unter 0209/365-7512 oder -8240 entgegen. Die Beschreibung des unwitzigen Clowns in der Polizei-Meldung: 1,80 Meter groß, Clownmaske mit zweigeteiltem Gesicht und roten Haaren, zweiteiliger blauen Arbeitsanzug, dazu weiße Adidas-Turnschuhe „Superstar“ mit schwarzen Streifen

Der Clown-Trend ist aus den USA nach Europa geschwappt: Vor allem in Großbritannien versetzen als Grusel-Clowns verkleidete Menschen ihre Mitbürger in Angst und Schrecken. Auch in Frankreich war das vor zwei Jahren „à la mode“. In Italien hatte der Trend vor ein paar Jahren seinen Ausgang genommen.