Gelsenkirchen. . Als sie eine Patientin zum Rettungswagen bringen wollen, werden zwei Rettungskräfte angegriffen und verprügelt. Die Hintergründe sind unklar.

  • Krankenwagen-Besatzung wird zu medizinischem Notfall gerufen
  • Vorm Abtransport der Patientin werden die Retter unvermittelt angegriffen
  • Polizei muss eingreifen und die Situation unter Kontrolle bringen

"Entsetzt und fassungslos" - mit diesen Worten beginnt die offizielle Mitteilung der Gelsenkirchener Feuerwehr zu einem Vorfall, der sich in der Nacht zum Sonntag ereignete. Und man versteht den Gefühlsausbruch, wenn man weiterliest, was sich da an der Bismarckstraße in Gelsenkirchen abspielte. Kurz gefasst: Während sie eine Patientin versorgten, wurden zwei Mitglieder einer Rettungswagen-Besatzung von Männern aus dem Mehrfamilienhaus angegriffen. Ein Retter ging sogar zu Boden. Warum das alles geschah, ist nicht recht nachzuvollziehen.

Aber der Reihe nach: Gegen 1 Uhr nachts, so die Feuerwehr, ging in der Leitstelle ein Notruf von der Bismarckstraße ein. Ein Rettungswagen rückte aus, sieben Minuten später sei man am Einsatzort angekommen. Vor Ort wurde eine Frau in ihrer Wohnung "medizinisch versorgt", heißt es weiter. Die Retter entschieden, die Patientin mitzunehmen, um sie ins Krankenhaus zu bringen. Sie gingen zum Wagen, um eine Trage zu holen sowie einen Trage-Stuhl für den Transport die Treppe hinunter. "Plötzlich und völlig unerwartet" seien mehrere Männer aus dem Haus gerannt und hätten die Retter angegriffen. Laut Feuerwehr schubsten und schlugen die Fremden die beiden, einer der zwei ging dabei zu Boden. Daraufhin hätten die Fremden weiter auf ihn eingetreten.

Retter befreit sich

Es sei den Rettern gelungen, sich zu befreien und zu einer nahe gelegenen Tankstelle zu flüchten, so die Feuerwehr weiter. Von dort hätten sie die Rettungsleitstelle verständigt - und diese dann die Polizei. Erst nach Eingreifen der Polizisten sei es möglich gewesen, zum Rettungswagen zurückzukehren - und dann selbst ins Krankenhaus zu fahren. Die Verletzungen waren zum Glück nur leicht, beide konnten nach einer ambulanten Behandlung wieder die Klinik verlassen. Die beiden Rettungsassistenten erstatteten Anzeige. Die Ermittlungen laufen. Denn warum das alles geschah - das ist derzeit noch nicht klar. (ger)