Gelsenkirchen. . Eine schwere Verpuffung, die Fenster aus den Angeln riss und einen Menschen das Leben kostete, erschreckte die Anwohner Sonntagfrüh in Gelsenkirchen.
- Fensterscheiben und selbst Rahmen hatte es komplett aus der Verankerung gerissen
- Feuerwehr rettete Bewohner über ihre Balkone, eine Drehleiter und durch den Flur
- Zur Brandursache hat die Kriminalpolizei jetzt ihre Ermittlungen aufgenommen
Kerstin Bläser und ihr Mann standen nach dem Knall am Sonntag früh gegen 7.21 Uhr quasi senkrecht im Bett. Ebenso wie zahlreiche Nachbarn rief sie zunächst den Notruf und rannte dann auf die Straße um zu sehen, was geschehen war. Die Quelle des heftigen Knalls war unübersehbar. Im Nachbarhaus an der Dresdner Straße 48, an der Hausseite auf der Paulinenstraße, klaffte ein großes schwarzes Loch im Erdgeschoss. Fensterscheiben und selbst Rahmen hatte es komplett aus der Verankerung gerissen, die Teile waren bis an die Hauswand des gegenüberliegenden Hauses geschleudert worden. Aus der Erdgeschosswohnung zog eine große Rauchwolke über die gesamte Höhe des vierstöckigen, gepflegt wirkenden Mehrfamilienhauses. Bei Polizei und Feuerwehr gingen zahlreiche Notrufe ein. Die Feuerwehr war im Handumdrehen vor Ort, sperrte die Straßen ab und rettete zwei Bewohner über ihre Balkone und eine Drehleiter, ein dritter konnte über das Treppenhaus in Sicherheit gebracht werden.
Für eine noch nicht identifizierte Person, bei der es sich sehr wahrscheinlich um den Mieter der Wohnung handelt, kam jede Hilfe zu spät. Ihn fand die Feuerwehr nur unter Mühen in der völlig ausgebrannten Wohnung. Erschwert wurden die Löscharbeiten dadurch, dass die Wohnung offensichtlich extrem vollgestellt war. Zur Brandursache ermittelt die Kriminalpolizei noch. Von einer Gasexplosion sei wohl eher nicht auszugehen, da das Haus mit Fernwärme versorgt wird.
Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren
Ein älterer Hausbewohner kam vorübergehend mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus, war am Nachmittag aber bereits wieder daheim. Die anderen Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Lediglich die von der Feuerwehr aus Sicherheitsgründen aufgebrochenen Türen sowie die Heizung sind defekt.
Bei dem Komplex an der Dresdner Straße handelt es sich um Eigentumswohnungen. Der Eigentümer der Unglückswohnung, der namentlich nicht genannt werden möchte, war schockiert. „Der Mann hat regelmäßig seine Miete gezahlt, in der Wohnung war ich aber nie. Ich habe ihn als Mieter übernommen, als ich vor drei Jahren die Wohnung gekauft habe.“ Zunächst war noch unklar, ob es sich bei dem Toten um den Mieter handelt.