Gelsenkirchen. Megaparty „Olé auf Schalke“ begeisterte 35 000 Fans in der Veltins-Arena. Heino, Jürgen Drews, Mickie Krause und Michelle standen auch am Samstag wieder auf der Bühne.

  • Die Schlagerparty „Olé auf Schalke“ begeisterte 35 000 Fans am Samstag
  • Insgesamt traten 19 Künstler in der Veltins-Arena auf
  • Die Stimmung im proppenvollen Zuschauerraum war toll

„Das Ende des Tages ist der Anfang der Nacht“, heißt es in einem Schlager. Auf Schalke ging es dagegen schon am Samstag in den Mittagsstunden los. Praktisch von Null auf Hundert kamen Fans deutscher Lieder in Wallung. In der Veltins-Arena sangen zum Start um 13 Uhr mehrere Tausend aus voller Brust „Olé, Olé, Olé“.

Seit neun Jahren gibt es die Olé-Shows, kommen die Stars der Szene. Heino, Jürgen Drews, Mickie Krause und Michelle standen auch am Samstag wieder auf der Bühne. Immer wieder kommen frische Hit-Lieferanten dazu, so auch diesmal.

Als Moderator Christian Schall die Promis der finalen Olé-Show 2016 ankündigte, müsste ein Applaus-Barometer bei Ikke Hüftgold („Yaya Kolo“, „Hackevoll durch die Nacht“), Peter Wackel („Scheiß drauf“, „Erika“) und Jan Leyk besonders heftig ausgeschlagen haben. Auch auf Beatrice Egli, Silvia Wollny, Thomas Anders und Band sowie Lou Bega sprang das Publikum an. 35 000 Schlagerfans kamen am Samstag nach Angaben des Veranstalters, der seinem Großevent einen völlig reibungslosen Verlauf bescheinigte.

Eine Riesenstimmung herrschte am Samstag bei
Eine Riesenstimmung herrschte am Samstag bei "Olé auf Schalke“. © FUNKE Foto Services

Die oft undankbare Aufgabe des Einheizens leisteten die Moderatoren Christian Schall und Lorenz Büffel so souverän wie die Einpeitscher vor dem Start eines Marathons: Sie ließen die Menge mitsingen, in die Knie gehen, hocken, aufspringen und immer wieder mit den Händen den Himmel beschwören.

Ü18- bis Ü60-Party

Viele Freundesgruppen waren unterwegs, an identischer Aufmachung mit Hüten oder T-Shirts leicht auszumachen, darunter eine Herrenrunde, die sich als „Abschleppdienst“ anbot. Im Prinzip war es eine gigantische Ü18- bis Ü60-Party, ein wahrer Schlagermarathon: Zwölf Stunden Programm mit rund 20 Akteuren galt es zu bewältigen. Auch fürs Publikum also eine stramme Leistung, in doppeldeutiger Hinsicht. Die Leergut-Sammler vor der Arena und an den Bahnhöfen leisteten Schwerstarbeit. Aber bei einem Metal-Festival sieht das ja nicht anders aus.

Der Begriff „deutscher Schlager“ muss spätestens seit Samstag weiter gefasst werden. Denn die Lust am Covern haben viele Künstler und lebten sie voll aus.

Beeindruckende Interpretationen

Beeindruckend war beispielsweise die Interpretation der Ballade „First Day of my Life“ von Mel C., die Mitch Keller lieferte: „Hey, hier gehör’ ich hin.“ Überhaupt mischen sich die Stile. Ein „Rock mi heut’ Nacht“ von Julian David kommt auch bei Menschen an, die sonst dem Schlager eher wenig abgewinnen können.

Lustig: Fischer covert Fischer. Michael Fischer traute sich, den bekanntesten Hit seiner berühmten Kollegin Helene Fischer zu intonieren: „Atemlos durch die Nacht.“ Nicht nur bei diesem Song schmetterten die Zuschauer mit wie ein gigantischer, textsicherer Chor. Die ausgelassene Stimmung in der Arena dürfte bei der Liveübertragung (die Show auf Schalke war auf Ballermann Radio auf Mallorca zu hören) ‘rüber gekommen sein.

Willi Herren gehörte zu den Künstlern.
Willi Herren gehörte zu den Künstlern. © FUNKE Foto Services

Zu den Stars des Tages gehörte Lou Bega, der mit „Mambo No. Five“ einen der größten Sommerhits aller Zeiten gelandet hatte. Doch den gab’s erst zum Schluss seines Auftritts. Umrahmt von zwei Tänzerinnen mischte Bega die Menge mit Klassikern wie „Vamos a la Playa“ und „Sunshine Reggae“ auf. Die tobende Menge zu seinen Füßen gefiel ihm sichtlich: „Was macht Ihr da, Ihr Wahnsinnigen, es ist doch noch viel zu früh“, dürfte als Kompliment zu werten sein.

2017 feiert die „Olé-Party“-Reihe ihren zehnten Geburtstag. Wo das Finale stattfindet, ist ein Geheimnis, das im Oktober gelüftet wird.