Gelsenkirchen. . Die WAZ fragte Prominente nach ihrem Lieblingsbild im Kunstmuseum in Gelsenkirchen. Oliver Wittke nannte lieber seinen Lieblingskünstler dort.
Im Kunstmuseum an der Horster Straße gibt es zahlreiche Kostbarkeiten. Die WAZ hat Prominente gebeten, ihr Lieblingsbild aus der Sammlung des Hauses vorzustellen. Oliver Wittke, als MdB für die CDU in Berlin aktiv, mochte sich nicht für ein Werk entscheiden, sondern für die Werke eines in Gelsenkirchen geborenen und seiner Stadt lange verbundenen Künstlers, dem im Museum eine eigene Abteilung gewidmet ist.
„Für mich gibt es nicht nur ein Lieblingsbild im buerschen Museum, sondern gleich eine ganze Reihe: es sind die grafischen Werke von Anton Stankowski. Schon als Schüler begeisterte mich die meisterhafte Schlichtheit der Arbeiten bei Besuchen im Rahmen des Kunstunterrichts am benachbarten Leibniz-Gymnasium. Als Jugendliche glaubten wir, dass wir das auch so hinbekommen könnten, stellten dann aber schnell fest, welche Genialität hinter den Rauten, Rechtecken, Quadraten und der Farbwahl des Anton Stankowski stand.
Stankowskis Logo überstand 40 Jahre Auf und Abs unbeschadet
Wie zeitlos das Werk dieses Künstlers ist, sieht man noch heute am Logo der Deutschen Bank, der blauen Raute in blauer Umrandung, das alle Auf und Abs dieses bedeutenden Kreditinstituts überstanden hat. Vor über vierzig Jahren hat der in Gelsenkirchen geborene Künstler dieses Signet geschaffen. Und noch eines ist faszinierend: als junge Menschen haben wir damals mehr gespürt als verstanden, dass das, was Stankowski geschaffen hat, „gut“ war. Er hat dies selbst einmal in die Worte gefasst: „Ob Kunst oder Design ist egal. Nur gut muss es sein.“ Ein Ausspruch, den wohl nur jemand mit Wurzeln im Ruhrgebiet tun kann.
Für mich war es eine besondere Freude, zur Verabschiedung des langjährigen Gelsenkirchener Kulturdezernenten Peter Rose diesem ein ganz besonderes Geschenk machen zu können. Der Lebensgefährte Anton Stankowskis trennte sich damals gleich von drei seiner Arbeiten, um so auch die Arbeit des bedeutenden Kulturpolitikers Rose zu würdigen. Ehrlich gesagt: in diesem Moment war ich ein wenig neidisch auf den Sozialdemokraten“