Gelsenkirchen. Christel Klarhöfer und Ilsebill Eckle stellen beim Bund Gelsenkirchener Künstler aus.

Sie wählen ganz unterschiedliche Themen und Techniken und dennoch entdeckten sie auf Anhieb eine Gemeinsamkeit ihres Schaffens: die Wahl der Farbtöne. „Farbverwandtschaften“ titeln nun die beiden Künstlerinnen Christel Klarhöfer und Ilsebill Eckle vom Bund Gelsenkirchener Künstler ihre Ausstellung, die am Sonntag, 14. August, im Domizil in Ückendorf eröffnet wird.

Erdgeist und Feuerteufel

Beide arbeiteten unabhängig voneinander und waren erstaunt, wie gut die Skulpturen, Collagen und Malereien miteinander harmonieren, sich in ihrer Wirkung sogar verstärken. Beide wählten für die aktuelle Schau vor allem neuere Werke aus. Ilsebill Eckle lässt sich bei ihren Arbeiten vor allem vom Material, Fundstücke zumeist, inspirieren. Oder von der Geschichte der Region: „Der schwarze Diamant“ titelte sie eine 1,35 Meter große Skulptur, die einen schwarzen Bergmann mit seinen Werkzeugen zeigt. „Die Idee dazu kam mir bei einem Vortrag in der Bergbausammlung Rotthausen. Da sind auch Trachten der Bergleute ausgestellt.“ Den Glanz vergangener Tage griff sie nun auf.

Dem verrußten Kumpel zur Seite gesellte sie als eine Art Gegenspieler die Figur des Erdgeistes auf einem Feuersockel. Sein Körper besteht aus einer farbexplosiven, abstrakten Malerei. Und damit korrespondiert die Figur mit der Malerei von Christel Klarhöfer. Die gebürtige Bochumerin, die in Duisburg lebt und arbeitet, malt vor allem mit Acrylfarben, Pigmenten, Strukturen und Ölen. Ihre zumeist großformatigen Malereien zeigen abstrakte Farb- und Formenlandschaften. Die Farben und Materialien trägt sie in Schichten auf, wodurch nahezu reliefartige Strukturen entstehen.

Figuren erwachsen aus Fundstücken

Durch den Auftrag von feinem Marmormehl entstehen morbide, brüchige Oberflächen: „Die Auseinandersetzung mit Farben, Formen und dem Verlangen, Harmonie in den Bildern zu erzeugen, ist eine Herausforderung, die ich immer wieder annehme.“ Ihre Inspiration ist vor allem ihre eigene, innere Stimmung, aus der eine zumeist leuchtende, wilde Farbfläche nach und nach erwächst. Inzwischen widmet sie sich auch der figuralen Darstellung.

Und auch da passt ihr Werk wieder zu den skurrilen Geschöpfen Ilsebill Eckles. Die herrliche Reihe der „Weingeister“ zum Beispiel, erwachsen aus Glasflaschen und Pappmaché, zeugt augenzwinkernd vom übermäßigen Genuss des Rebensaftes. „Meine kleine Skulpturen sind Spielereien mit Recyclingmaterial.“ Aus altem Holz und ausrangiertem Styropor oder Bauschaum plus Fundstücken entstehen Hunde, Katzen, Würmer und Insekten.

Eine Ausstellung mit jeder Menge echter Hingucker!