Gelsenkirchen. Im Bus-Depot der Bogestra reparieren und warten die Mitarbeiter die rund 100 Fahrzeuge. Die Fahrer starten von hier aus auf Gelsenkirchens Straßen.

Wo bis vor einigen Jahrzehnten noch Steinkohle gefördert wurde, werden heute Busse gewartet, repariert und gewaschen. Auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Alma in Ückendorf hat seit 1990 die Bogestra ihr Bus-Depot. 14 WAZ-Leser warfen am Dienstag einen Blick hinter die Kulissen des rund 40.000 Quadratmeter großen Betriebsgeländes.

280 Fahrer starten von hier aus jeden Tag in ihren Dienst, um ihre Busse durch Gelsenkirchens Straßen und seine Nachbarstädte zu lenken.

Auch interessant

Rund 100 Busse sind am Betriebshof stationiert, die hier nicht nur auf ihren nächsten Einsatz warten, sondern auch direkt vor Ort für den Betrieb fit gemacht werden. Hauptuntersuchungen, kleine und große Reparaturen sowie Wartungen übernehmen die Mitarbeiter direkt in den Werkstätten.

Diese sind sehr breit aufgestellt: Neben der Klima-Werkstatt und der Lackiererei gibt es auch eine Bremsenwerkstatt. Besonders überraschend für die WAZ-Leser: Im Bus-Depot gibt es auch eine eigene Schreinerei. Schließlich sind beispielsweise die Fußböden der Busse aus Holz. „Hier arbeiten jedoch keine ausgebildeten Schreiner, sondern unsere Mechatroniker“, erklärt Teamleiter Bernd Sommer, der die Leser durch die Werkstätten führt, in denen insgesamt 55 Mitarbeiter tätig sind.

Bogestra setzt auf Nachhaltigkeit

Auch betankt werden die Fahrzeuge direkt im Depot. Während der Diesel in die Tanks fließt, klettern die Handwerker in eine Grube und kontrollieren etwa die Funktion der Reifen. In der Karosseriewerkstatt werden nicht nur Schäden am Fahrzeug etwa nach einem Unfall, sondern auch die Klapprampen repariert oder Scheiben ausgetauscht. Drei bis vier Mal in der Woche kommen die Busse in die Waschanlage. „Von innen werden die Busse täglich gereinigt“, erklärt Sandra Bruns, Pressesprecherin der Bogestra. Dabei ist das Unternehmen nachhaltig unterwegs: Das in der Waschanlage verbrauchte Wasser wird aufbereitet und wiederverwendet.

Auch durch den Einsatz von Hybridbussen setzt die Bogestra auf Nachhaltigkeit: 15 Stück dieser Busse sind derzeit in Gelsenkirchen, Bochum und Witten eingesetzt. Die Dieselmotoren erhalten dabei von einem Elektromotor Unterstützung. Geladen wird dieser beim Bremsvorgang und greift anschließend beim Anfahren dem Dieselmotor unter die Arme. „Besonders im Innenstadtverkehr ist diese Methode optimal“, erklärt Bruns den Lesern beim Rundgang durch die Werkstätten. Seit rund zwei Jahren ist in den Bussen ein kleines Ampelsystem angebracht, dass den Fahrern anzeigt, wie energiesparend sie unterwegs sind.

60.000 Kilometer pro Bus im Jahr

An den eigenen Einsparungen werden die Fahrer schließlich zur Hälfte beteiligt. Dabei kann einiges zusammen kommen: Im Schnitt legen die Busse der Bogestra im Jahr 60.000 Kilometer zurück.

Im Anschluss an die Tour durch die Werkstätten geht es für die WAZ-Leser zu einer kleinen Fragerunde bei Brötchen und Getränken. „Wie viele Straßenbahnen werden zusätzlich bei Schalke-Spielen eingesetzt?“, möchten sie da wissen. 34 sind es, wie Bruns aufklärt. Und: „Veranstaltungen in dieser Größe stellen uns vor Herausforderungen.“

Doch wie ehemals die Zechen, gehören die Busse der Bogestra längst zum Stadtbild: „Wir sind seit über 100 Jahren in Gelsenkirchen unterwegs“, erzählt Bruns.