Gelsenkirchen. Am MiR und im Wissenschaftspark, in Bulmke und dem Pestalozzihain blühen üppig die Wildblumen. Gelsendienste setzt auf mehr Farbe und Öko-Vielfalt.
Vor dem Kleinen Haus des Musiktheaters im Revier (MiR) sind blühende Landschaften entstanden, macht sich geordnet der Wildwuchs breit. Goldlack und Kornblumen, Löwenmäulchen, Mandelröschen, Kokardenblume, Nachtviolen, Bartnelken, Eisenkraut, Mohn und mehr recken die (Blüten)-Köpfe. Gelsendienste hat der Vielfalt den Grund bereitet.
Parkanlagen sind Geschmackssache
Ein wenig, stellt Gelsendienste-Sprecher Tobias Heyne fest, „ist es ja immer Geschmackssache, wie die Menschen die Parkanlagen empfinden.“ Einige wenige kritische Stimmen habe man bislang vernommen, Leute, die „finden, dass Wildblumen in einem Park nichts zu suchen haben.“ Doch die Mehrzahl, hat Heyne festgestellt, findet gut, was sich da blühend breit macht.“ Neben der Farbenpracht bieten die Wiesen ja auch im Gegensatz zu den relativ toten Rasenflächen ökologischen Lebensraum für viele Tierarten.“
Insgesamt wurden zehn Flächen umgestaltet: An der Zoom Erlebniswelt, dem Wissenschaftspark, dem Pestalozzihain und dem Bulmker Park werden die Blumen bis in den September hinein für farbige Akzente sorgen. In zwei Pflanzstreifen im Hang unterhalb des Ehrenmals am Berger See säte Gelsendienste im Frühjahr eine Mischung ein- und mehrjähriger Blütenpflanzen aus, in Bulmke wurde eine Altfläche nah der Minigolfanlage umgestaltet, vor dem MiR blühen Wildblumen in zwei abgesteckten größeren rechtwinkeligen Flächen – markiert mit Stecken, damit sie nicht irrtümlich niedergemäht werden.
In diesen Tagen sind täglich bis zu 100 Kräfte in Grün und Forst unterwegs
Die Wildwiesen sind auch buchstäblich ein Feldversuch: „Wir müssen sehen, wie sie nächstes Jahr wiederkommen und welche Standorte besonders sinnig sind“, sagt Heyne. Die Pflege und Unterhaltung der städtischen Grünflächen leistet Gelsendienste als beauftragter Service-Dienstleister für die Stadt. In diesen Tagen sind täglich bis zu 100 Kräfte in Grün und Forst unterwegs, um Gelsenkirchener Anlagen zu hegen und zu pflegen – vom Straßenbegleitgrün bis zum Vorzeigepark, vom Bolzplatz bis zum gepflanzten Stadtwappen.
Gepflegt und gemäht wird nach aufgeteilten Kategorien und Standards: In den Grünanlagen der Top-Kategorie A erfolgt der Rasenschnitt bis zu 20, in der Kategorie B bis zu 15 und in der Kategorie C 10mal im Jahr. Die Langgraswiesen auf Naturschutzflächen fallen in die Kategorie D und werden laut Heyne ein- bis zweimal jährlich gemäht. Die Rasenflächen an den Straßen kommen fünf- bis 15mal pro Saison unter den Mäher, die Wildwiesen natürlich seltener. Steckt da Sparpotenzial? Teils. Zumindest die oft nötige Müllbeseitigung aus langem Gras ist wesentlich aufwendiger als von kurz geschorenem Rasen.