Gelsenkirchen. Die SPD-Ratsfraktion in Gelsenkirchen sieht auch nach dem Herner Votum keinen Anlass, die Verschmelzung der Revierparks aufzugeben.

Die Verschmelzung der Revierparks zu einer „Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr“ unter Führung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) ist ein Thema mit großer Bedeutung, das heute im RVR-Wirtschaftsausschuss thematisiert wird.

Es geht um die Zusammenführung der wirtschaftlich stark angeschlagenen Freizeitgesellschaften: Die Parks Nienhausen (Gelsenkirchen und Essen), Mattlerbusch (Duisburg), Vonderort (Oberhausen und Bottrop) und das Freizeitzentrum Kemnade (Witten) sollen demnach einen hauptamtlichen Geschäftsführer bekommen. Die Verwaltung würde schlanker und die Zusammenarbeit verbessert, wurde die Hoffnung formuliert. Nach dem früh verkündeten Alleingang Dortmunds (Wischlingen), dort wird befürchtet in einer großen Gesellschaft künftig weniger Geld zu bekommen, hat sich auch Herne (Gysenberg) für einen Alleingang entschieden – allerdings mit einer Öffnungsklausel als Hintertür, sollte es Umstände für eine andere Bewertung geben.

Die SPD-Ratsfraktion in Gelsenkirchen sieht auch nach dem Herner Votum keinen Anlass, die Verschmelzung der Revierparks aufzugeben. Ihr Vorsitzender Klaus Haertel sagte der WAZ: „Wir erwarten, dass unser Rat sich im Juni mit dem Thema beschäftigt, um die veränderten Bedingungen zu diskutieren.“

Lösung auch ohne Herne möglich

Immerhin hätten sich neun von zehn beteiligten Städten für den Verschmelzungsprozess ausgesprochen. Er habe den Eindruck gewonnen, dass etliche Kommunen auch eine Lösung ohne Herne mitmachen würden, sagte Haertel.

Für den Gelsenkirchener Sozialdemokraten, der für die SPD in der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr sitzt, überwiegen nach wie vor die Vorteile einer Zusammenführung. Die Synergien, die der RVR mit Herne auf 800 .000 bis zu einer Million Euro schätzte, werden nach WAZ-Informationen auch jetzt noch mit 500 .000 bis 600 .000 Euro angegeben. Haertel sagte dazu: „Der positive Effekt ist nicht mehr ganz so groß, aber noch beachtlich.“

Fördergelder der EU beantragen

Ein wichtiges Argument, für eine Verschmelzung zu sein, ist womöglich auch dieser Hinweis des RVR: Die neue Gesellschaft könnte bei der EU Fördergelder für die Entwicklung der Grünflächen beantragen, die deutlich höher liegen sollen als im Fall einer Einzelbeantragung.

Hinsichtlich der finanziellen Unterstützung der Parks in Dortmund und Herne durch den RVR ist nach WAZ-Informationen von einem Abschmelzen der Förderung die Rede. Ein Modell soll vorsehen, dass die Höhe der Mittel im ersten Jahr noch bei 100 Prozent liegen soll, im zweiten bei 50 Prozent und im dritten bei 25 Prozent, um dann auf Null gesenkt zu werden.