Gelsenkirchen. Die Revierparks haben eine letzte Chance verdient. Unter dem Dach des Regionalverbandes Ruhr.

Wie grüne Perlen an einer Schnur reihen sich die Revierparks aneinander. Wir erinnern uns: In den 1970er Jahren wurden sie geschaffen, um den Freizeitwert in einem stark industriell geprägten Ruhrgebiet zu erhöhen. Die großzügigen Grünflächen, die Schwimmbäder – das Angebot wurde generell sehr gut angenommen. Familienausflüge von Dortmund bis Duisburg gehörten am Wochenende zu den Erholungsaktivitäten vieler, vieler Familien, um einfach einmal rauszukommen – ins Grüne.

Heute haben sich die Voraussetzungen fast völlig verändert. Zechen sind – abgesehen von Bottrop – bestenfalls noch Brachen mit Erinnerungswert oder kommen mit ihren Altgebäuden Freilichtmuseen gleich. Hat man Glück, gibt es den Opa, der Geschichten aus alter Zeit erzählen kann. Überhaupt hat die Industrialisierung im Ruhrgebiet an vielen Stellen den Rückzug angetreten. Der Verdrängungs- und Veränderungswettbewerb mit Technik- und Dienstleistungsbranchen läuft auf Hochtouren. Auch in Gelsenkirchen.

Die entscheidende Frage

Macht der Erhalt der Revierparks, die ohne Subventionen gar nicht zu betreiben wären, da noch Sinn? Es ist die entscheidende Frage. Beantwortet man sie mit Nein, ist jede weitere Diskussion überflüssig und eine Überplanung der Flächen der nächste Schritt. Lautet die Antwort aber Ja, dann gibt es nur einen Weg: die Verschmelzung der Anlagen unter dem Dach des Regionalverbandes Ruhr.

Nun bleibt heutzutage und angesichts wirtschaftlicher Drucksituationen nur wenig Platz für Sentimentalitäten. Aber eine grüne Perle zu opfern, um vielleicht das Gelände in Nienhausen abgestimmt einer neuen Nutzung zuzuführen, nur als Beispiel, ist eine Entscheidung, die schwer bis gar nicht mehr rückgängig zu machen sein würde.

Die Parks haben ihre Chance verdient, sich wieder und nachhaltig als Angebot in Erinnerung zu bringen. Auch wenn das Ruhrgebiet heute oft nicht weniger grün ist, als so manch andere Region.