Mülheim. Der sanierungsbedürftige Witthausbusch in Mülheim könnte im Jahr 2027 Teil einer Internationalen Gartenaustellung im Ruhrgebiet werden.
Die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027, für die der Regionalverband Ruhr das Ruhrgebiet ins Rennen schicken will, könnte eine große Chance zur Aufwertung des sanierungsbedürftigen Witthauschbusches werden. Jedenfalls hat Mülheims Verwaltungsvorstand sich dieser Tage darauf verständigt, dass die Stadt mit dem Waldpark in Holthausen repräsentativer Teil der IGA werden könnte.
Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes hatte bereits im März beschlossen, die Bewerbung um die „IGA Metropole Ruhr 2027“ anzugehen. Peu à peu untermauern nun Mitgliedsstädte ihren Mitwirkungswillen per Ratsbeschluss, am 12. Mai soll dies in Mülheim der Fall sein.
Stadt hat in der Vergangenheit wenig investiert in den Park
Hierfür hat das Umweltdezernat bereits „eine Grobidee“ entwickelt, die laut dessen Referenten Klaus Beisiegel umreißt, mit welchem größeren Projekt sich Mülheim bei der Gartenausstellung präsentieren könnte. So ist die Idee, den Witthausbusch und nahe Grünflächen als ein Entwicklungsprojekt anzumelden.
Verschlammte Teiche, über die Jahre verschwundene Wegebeziehungen, die immensen Schäden durch den Pfingststurm „Ela“ vor zwei Jahren – Beisiegel erachtet den Witthausbusch heute in „zum Teil verwahrlostem und dringend sanierungsbedürftigem“ Zustand. Die Aufwertung im Rahmen der IGA könne die Chance sein, den Mülheimern ein intaktes, zeitgemäßes Naherholungsgebiet „zurückzugeben“. Der Stadt selbst dürften dafür ohne Förderung die Mittel fehlen, siehe die aktuelle Debatte um das Aus für die dortige Lernwerkstatt Natur. Schon vor Jahren sah sich die Stadt gezwungen, den Pflegestandard im Park auf Waldniveau herabzusetzen.
Große Bedeutung vom Witthausbusch ist anerkannt
Die IGA könne ermöglichen, „in den nächsten zehn Jahren was zu bewegen, zu reparieren oder zeitgemäß zu ergänzen“, sagt Beisiegel. Die hohe Bedeutung für die Naherholung im Witthausbusch hat zuletzt der Masterplan „Spielen und Bewegen“ dokumentiert. Das in einem der Leitbildprojekte skizzierte Umweltbildungszentrum Witthausbusch, das noch über die Fortführung der Lernwerkstatt Natur hinausdenkt, könnte neuen Schwung bekommen.
In ihrer ersten Idee zu einem Mülheimer IGA-Projekt richtet das Umweltdezernat den Blick auch auf Grünflächen in der Umgebung des Witthausbusches, deren gleichzeitige Aufwertung ein stimmiges Ensemble ergeben könnte: an den Hauptfriedhof, den Park an der Kluse, die Freilichtbühne samt Rosengarten, den Kahlenberghang samt Bismarckturm, die Schleusen- und die Dohneninsel (RWW-Wassergewinnungsareal).
Müga und Raffelbergpark könnten auch im Programm stehen
Wenn die Politik dieser Idee folgt, so Beisiegel, könne verwaltungsintern binnen eines Jahres ein Projekt ausgearbeitet sein, das dann auf politisches Geheiß angemeldet werden könnte beim RVR.
Im bisherigen IGA-Konzept des Regionalverbandes ist auch vorgesehen, dass Mülheim mit der Mügaund dem Raffelbergpark in Speldorf an der Ausstellung beteiligt werden soll. Ein Teil des Konzeptes („Dein Garten“) soll auch Bürger zum Mitwirken animieren. So sollen Bürger, Kleingärtner oder „Urban Gardener“ ihre privaten Gärten zeigen.