Gelsenkirchen. Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Gelsenkirchen fordert einen schnellen Abriss des ehemaligen Gafög-Gebäudes an der Emscherstraße.

  • Die CDU-Fraktion schaute sich das ehemalige Gafög-Gebäude an
  • Der Komplex, der Anfang Juni brannte, verwahrlost zusehends
  • Bis September 2013 war dort der Rat der Stadt beheimatet

Fast drei Jahre sind ins Land gezogen, seit die Bürger, die Stadtverwaltung und die Politik am 1. September 2013 „ihr“ Hans-Sachs-Haus zurückeroberten. In vielen Jahren zuvor war das höchste Gelsenkirchener Gremium, der Rat der Stadt, im ehemaligen Gafög-Gebäude an der Emscherstraße 66 in Erle beheimatet, auch die Fraktionen fanden dort in den Zeiten der Findungs- und Umbauphase ihre Arbeitsräume.

Seit Ende 2015 steht der Komplex leer, der in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 2016 Feuer fing. Der entstandene Schaden betrug nach Angaben der Feuerwehr rund 100.000 Euro. Passiert ist seither auf der Fläche nicht viel. Ein Abriss, die Gelder dafür sind in den Haushalt der Stadt eingestellt, wird nach Angaben von Stadtsprecher Martin Schulmann in diesem Jahr nicht mehr realisiert, sondern Mitte 2017. „Außerdem muss vorher ein Schadstoff-Gutachten erstellt werden, das in nächster Zeit ausgeschrieben wird.“

Stadt muss Vorreiterrolle einnehmen

Der Zustand dieser städtischen Immobilie ist mittlerweile zum Dorn im Auge der CDU-Ratsfraktion geworden. Bei einer Besichtigung der Außenanlagen waren die Politiker allein über das äußere Erscheinungsbild erschrocken. „Was wir hier zu sehen bekamen, ist genau das Bild von Verwahrlosung, das wir in unserer Stadt nicht haben wollen. Verwahrlosung und Vermüllung ist häufig ein Begleitumstand und oder Auslöser, für weitere negative Tendenzen, wie Kriminalität und der Schaffung von Angsträumen“, sagte Wolfgang Heinberg, der Fraktionsvorsitzende der Union.

Sascha Kurth, Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Verkehr, Bauen und Liegenschaften, dreht den Ansatz weiter und meint, dass die Stadt an dieser Stelle eine Vorreiterrolle und Beispielfunktion übernehmen müsse und in den Fällen, in denen sie als Eigentümerin und allein Zugriffsberechtigte agieren könne, auch umgehend handeln müsse. „Für die nächste Sitzung des Ausschusses haben wir einen Sachstandsbericht angefordert und drängen in diesem Kontext darauf, den für 2017 geplanten Abriss möglichst zeitnah vorzuziehen.“ Aus Sicht der CDU-Fraktion hat das Grundstück ein beachtliches Entwicklungspotenzial für das Gewerbegebiet und den Logistikstandort Emscherstraße. Ein langer Leerstand koste nebenbei viel Geld und Arbeitsplätze, glauben die Christdemokraten.