Gelsenkirchen. Der Komplex an der Emscherstraße war ungenutzt und war für 2017 zum Abriss vorgesehen. Wie der Brand in der Nacht zum Samstag dort entstand, ist weiter unklar.
Ein technischer Defekt war es nicht, der in der Nacht zum Freitag zum Großbrand im ehemaligen Bürogebäude der Gafög geführt hat. Schließlich war das Gebäude komplett stillgelegt, alle Technik abgeschaltet. Das ist aber auch schon das einzig Sichere in Bezug auf die Brandursache laut Feuerwehr und Kriminalpolizei.
Das Gebäude an der Emscherstraße 66, das während der Renovierung des Hans-Sachs-Hauses den Fraktionen und dem Rat Obdach gewährte, war seit Ende Dezember 2015 nicht mehr genutzt worden. Bis dahin hatte die Gafög die Räume noch genutzt. In dem nahezu labyrinthischen Gebäudekomplex lagerten zuletzt nur noch Büromöbel. „Nichts Wertvolles“, versichert Stadtsprecher Martin Schulmann. Die Feuerwehr schätzt den Sachschaden zwar auf 100 000 Euro. „Aber das ist ja quasi der Wiederherstellungswert. Und das Gebäude war für 2017 zum Abriss vorgesehen. Übrigens ist der Komplex versichert,“ so Schulmann.
Juristisch könnte es nur um Sachbeschädigung statt Brandstiftung gehen
In Bezug auf Ermittlungen zu möglicher Brandstiftung ist der Status des Gebäudes nicht unerheblich. Unter Umständen geht es bei einem ohnehin zum Abriss freigegebenen Gebäude juristisch nur um Sachbeschädigung statt um Brandstiftung.
Die Feuerwehr hatte bei Beginn der Löscharbeiten einen Hintereingang geöffnet vorgefunden. Schon mehrfach hatten dort Einbrecher Kabel gestohlen. Im Eingang stand ein Einkaufswagen mit verschmorten Utensilien, im ersten Raum brannten kniehoch gestapeltes Papier und Pappe. Ob jemand – fahrlässig oder vorsätzlich – das Feuer entfacht hat, lässt sich laut Kripo anhand der Spuren bisher nicht ermitteln. Um Zeugenhinweise bittet die Kripo unter 0209 365 7112.