Gelsenkirchen. Drei Überfälle in nur elf Tagen, rund 5500 Euro Beute. Jetzt muss sich ein 25-Jähriger vor Gericht für die Raubserie verantworten.

Sie waren ein eingespieltes Team. Innerhalb von elf Tagen überfiel Dennis M. mit Freunden eine Tankstelle, eine Spielhalle und einen Kiosk in Gelsenkirchen und Essen. Vor dem Landgericht Essen legte er am Freitag ein Geständnis ab.

Er war der Mann fürs Grobe, der breit gebaute Essener. Er hielt jeweils die Waffe in der Hand und bedrohte die Mitarbeiter an der Kasse, während die Komplizen das Geld erhielten. Allein sein Körperbau verstärkte die Drohung.

Drogen und Schulden nennt der 25-Jährige als Motiv für die Überfälle. Denn nach den Taten sei er mit einem der Komplizen mit der Bahn in die Dortmunder Nordstadt gefahren, wo sie sich direkt Kokain gekauft hätten. Dass die Schulden nicht so stark ins Gewicht fielen, arbeitete das Gericht schnell heraus. Denn tatsächlich hatte er keinen Cent der Beute in den Abbau seiner Schulden investiert.

Zehn Stangen Zigaretten und 320 Euro am Kiosk erbeutet

Am 9. November 2014 war er mit einem Komplizen in einem Kiosk an der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke aufgetaucht. Dennis M. hielt in der Hand ein Messer, bedrohte damit die Mitarbeiterin. Zehn Stangen Zigaretten erbeutete das Duo, dazu noch 320 Euro Bargeld aus der Kasse.

Sechs Tage später waren sie schon wieder unterwegs. Das Ziel lag diesmal in Essen, nicht weit entfernt von der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen: eine Tankstelle in der Huestraße im Ortsteil Schonnebeck. Auch hier hielt laut Anklage Dennis M. das Messer in der Hand, bedrohte damit einen Mitarbeiter. Hier lohnte sich die Beute ein wenig mehr: 5000 Euro Bargeld.

Fünf Tage später der dritte Überfall. Zu dritt gehen sie in die Spielhalle in der Karolinenstraße am Rande der Gelsenkirchener Innenstadt. Diesmal bedroht Dennis M. die Mitarbeiterin laut Anklage mit einer Pistole, richtet sie aber auch auf einen seiner Freunde, der sich zur Tarnung als normaler Spielhallengast ausgibt und einen Automaten bedient. Viel Geld gibt es nicht. Die Beute beträgt 200 Euro.

Pistole in die Hand gedrückt

Dennis M. will von seinen Freunden ein wenig überrumpelt worden sein. Etwa beim Überfall auf die Spielhalle. Die beiden anderen hätten ihn mit dem Auto abgeholt und erzählt, dass sie eine Spielhalle kennen, die sich für einen Überfall lohne. Sie hätten ihn dann zum Täter auserkoren und ihm eine Plastikpistole in die Hand gedrückt. Er habe schnell wieder weg gewollt vom Tatort, aber sein Komplize hätte noch nach dem Tresor gefragt. „Ich habe immer gesagt: Komm schon, lass uns abhauen.“, sagt er. Dann seien sie geflüchtet. Mit der Beute hätten sie in Dortmund wieder Drogen gekauft.

Die Überfälle haben die Opfer ganz unterschiedlich verkraftet. Während etwa der Tankstellenkassierer die Tat offensichtlich gut verarbeitet hat, leidet die Kiosk-Verkäuferin heute noch an den Folgen. Der Komplize von Dennis M. ist bereits wegen anderer Überfälle zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.