Gelsenkirchen. Seit 20 Jahren gibt es die Selbsthilfegruppe (SHG) Tinnitus und Morbus Menière in Gelsenkirchen bereits.
Seit 20 Jahren gibt es die Selbsthilfegruppe (SHG) Tinnitus und Morbus Menière in Gelsenkirchen bereits; vor wenigen Wochen feierte sie den runden Geburtstag. Die Gruppe gründeten seinerzeit vier Betroffene, „von denen drei heute noch regelmäßig an den Treffen teilnehmen und den Ratsuchenden wertvolle Tipps und Erfahrungswerte weitergeben, die sie in den vielen Jahren ihrer Erkrankung gesammelt haben“, berichtet Martina Heier.
200 bis 250 Ratsuchende
Für die Leiterin der Gruppe liegt auf der Hand, welchem Sinn und Zweck eine Selbsthilfegruppe dient: „Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe.“ Zu den Gruppentreffen erscheinen zehn bis 16 Mitglieder und Betroffene, die manchmal einmalig, aber auch häufiger Rat suchen. Heier: „In all den Jahren sind etwa 200 bis 250 Ratsuchende zu uns gekommen. Manche haben sich so gut angenommen und wohl gefühlt, dass sie regelmäßige Mitglieder sind. Sie machen Gruppenarbeit überhaupt erst möglich.“
Ein kleiner Blick in die Geschichte der Selbsthilfegruppe Tinnitus und Morbus Menière: Im Jahr 1996 übernahm Doris Micheel die Leitung und reichte den Staffelstab nach 14 Jahren an Martina Heier weiter. Unterstützt wurde die Gruppenarbeit teilweise auch von der Tinnitus-Liga. Heier arbeitet zudem mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zusammen. Der wiederum hilft Betroffenen unkompliziert, die Gruppe zu finden und stellt nicht selten auch den Kontakt her.
Fachvorträge und Gruppenausflug
Um öffentlich bekannt zu sein, macht die SHG auch an dem vom Verband organisierten Tag der Selbsthilfe am 3. September im Hans-Sachs-Haus mit. Gruppenmitglieder werden dort für Gespräche zur Verfügung stehen.
Auch Fachvorträge runden immer mal wieder die Gruppenabende ab. Etwa wie man in Konfliktsituationen besser mit Tinnitus, Schwindel oder Schlafstörungen umgeht. Eine Psychotherapeutin informierte über eine kognitive Verhaltenstherapie oder Heilhypnose. Ein Hörgeräteakustiker über Hörhilfen. Heilpraktiker und Apotheker zeigten Möglichkeiten der „sanften Heilmittel“ auf – und Fachtherapeuten erläuterten verschiedene Entspannungstechniken.
Am 21. Juli, wenn das Pfarrheim Herz-Jesu in Resse an der Ahornstraße geschlossen ist, steht ein Besuch in einer Eisdiele an. Ein Jahresausflug sowie das jährliche Weihnachtsessen im Dezember tragen ebenfalls zur Entspannung und Ablenkung von Tinnitus und Schwindel und darüber hinaus zum besseren Kennenlernen der Gruppenmitglieder bei.
Die Teilnahmebedingungen sind einfach, wie es sich für eine Selbsthilfegruppe gehört: Man muss selbst von Tinnitus oder Morbus Meniére betroffen sein.