Gelsenkirchen. . Der 21-jährige Joshua Goller hat kürzlich seine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik abgeschlossen. Jetzt geht es für den jungen Mann erst einmal für zwei Wochen nach Schweden.

Einblicke in das klassiche Theater, Clubs, wie die Kaue oder Veranstaltungsstätten, wie die Emscher-Lippe-Halle, bekommen Auszubildende während ihrer dreijährigen Lehre zum Veranstaltungstechniker. Der Grund ist die Versammlungsstättenverordnung von 2001.

Vier Jahre zuvor wurde der Beruf des Veranstaltungstechnikers ins Leben gerufen. Das Berufsbild hat sich durch die Verordnung verändert. „Die Auszubildenden lernen kleine und große Häuser kennen – und damit ganz verschiedene Kulturstätten. Dadurch erhalten sie ein fundiertes, umfassendes Bild der Branche“, sagt Professor Dr. Helmut Hasenkox, Geschäftsführer der Emschertainment GmbH.

Fachkraft für Veranstaltungstechnik

Durch die neue Verordnung wurde die Stadt Gelsenkirchen zum Ausbildungsträger für die Verbundsausbildung Fachkraft für Veranstaltungstechnik. Die Emschertainment GmbH, das Musiktheater und Stage Sytems fungieren als Kooperationspartner.

Vor zwei Wochen hat Joshua Goller seine Ausbildung beendet. Eine Projektarbeit, eine schriftliche Prüfung und ein Fachgespräch bildeten die letzten Schritte seiner Lehre. Eine Hausarbeit ist zentraler Gegenstand der Projektarbeit. „Hierbei wird dann meist eine konkrete Veranstaltung behandelt“, so Hasenkox.

Der 21-jährige Joshua Goller hatte sich für eine Comedy-Veranstaltung von Frank Goosen entschieden, die im Hans-Sachs-Haus durchgeführt wurde. Dafür setzte er sich unter anderem mit der Planung, Durchführung, Stromversorgung, Sicherheit, Bühnen- und Tontechnik und dem sogenannten Rigging, dem Aufhängung von Lasten wie Lautsprecher, Scheinwerfer oder Videotechnik, auseinander. „Nicht nur unsere Azubis werden dadurch fachtechnisch fitter, auch für mich und unseren Veranstaltungstechnik-Meister ist das ein Vorteil – und das schlägt sich dann auch in den Veranstaltungen nieder – zum Beispiel wenn es um Fluchtwege geht“, informiert der Emschertainment-Geschäftsführer, der auch als Dozent an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen tätig ist.

Weiterbildung zum Meister

Generell seien „sachkundige Leute“ im Team sehr wichtig. Hasenkox: „Gerade bei der Sicherheit ist es wichtig, dass jemand da ist, der weiß wie es geht. Wenn es um Details geht, verlasse ich mich oft auf unseren Veranstaltungstechnik-Meister.“ Olaf Zeuchner ist der Meister bei Emschertainment. Seit 1999 hat er den Titel und war damit einer der ersten Meister in der Berufssparte in Deutschland. Nach seiner Ausbildung kann sich auch Joshua Goller zum Meister weiterbilden lassen.

Als Höhepunkt seiner Lehre nennt der 21-Jährige „große Veranstaltungen wie das Blind Date Festival oder den Biathlon auf Schalke. Die sind zwar anstrengend, würden aber am meisten Spaß machen – auch weil es immer wieder neue Herausforderung gibt“.

Für den frischgebackenen Absolventen, der in Hünxe lebt, geht es jetzt erst einmal in den wohlverdienten Urlaub. Zwei Monate will er in Schweden verbringen. „Danach möchte ich freiberuflich weiterarbeiten“, erklärt der junge Mann. Das sei nach Professor Dr. Hasenkox in der Berufssparte oft der Fall, da Kulturveranstaltungen häufig bei der Produktionsgröße variieren würden und somit auch die Anzahl der Mitarbeiter, die eingesetzt werden müssen.

Derzeit sind sechs Azubis über die Lehrjahre verteilt in der Ausbildung. Die Anzahl würde aber jährlich schwanken. Auch in diesem Jahr werden neue Auszubildende gesucht. Interessierte dürfen sich noch bis zum 30. September bewerben. Möglich ist das auf: gelsenkirchen.de/ausbildung