Gelsenkirchen. . Beim Projekt “Stadtradeln“ verzeichnet Gelsenkirchen in diesem Jahr 140 Teilnehmer weniger als im vergangenen Jahr. Das lag wohl auch am Regen.
Das war im Vorfeld eine der ganz spannenden Fragen: Würden die Gelsenkirchener nach der so erfolgreichen Teilnahme am Stadtradeln 2015 (863 aktive Radler mit 224.104 Kilometern in 21 Tagen) dieses Ergebnis noch einmal toppen können? Nein! – lautet die Antwort, leider, möchte man hinzufügen, denn das Projekt ist eines, das Vorbildcharakter hat. Im Jahr 2016 starteten 725 Radlerinnen und Radler in 54 Teams. Sie strampelten dabei exakt 187.246 Kilometer. Das ist so ungefähr die 4,67-fache Äquatorlänge. Dieser Vergleich hilft, die außerordentliche Dimension auch dieser Leistung zu verdeutlichen.
Nun kann man lange nach Gründen suchen, warum Gelsenkirchen rund 40.000 Kilometer weniger fuhr, warum rund 140 Teilnehmer weniger dabei waren als noch im Rekordjahr 2015. Mit ein Grund, meinte Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) bei der Preisverleihung im Ratssaal des Hans-Sachs-Hauses, könne der verregnete Frühsommer gewesen sein. „Viele denken wohl, das kann es eigentlich noch nicht gewesen sein. Eigentlich muss es noch weitergehen, weil die richtig schöne Zeit zum Radfahren in diesem Jahr erst noch kommt. Sommertage also, an denen man nicht lange abwägen muss, ob ich denn trocken im Büro ankomme und am Abend nicht klitschnass nach Hause, wenn ich mich fürs Rad entscheide.“
Ein wichtiger ökologischer Ansatz
Ein Lob für alle, die an dieser 4. Auflage des Gelsenkirchener Stadtradelns teilnahmen, formulierte der OB selbstverständlich, denn neben der körperlichen Bewegung gibt es an dieser Stelle ja auch noch einen wichtigen ökologischen Ansatz: den Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) zu verringern. Auch an dieser Stelle zeigen Zahlen ihre Wirkung: Jeder Teilnehmer hat im Schnitt 258 Kilometer auf dem Sattel, der für Biker das Glück dieser Erde bedeutet, zurückgelegt. Jeder sparte damit rund 36,6 Kilogramm CO2 ein. Alle zusammen, errechnete das federführende Agenda21-Büro, schafften es, insgesamt 26 544 Kilogramm CO2 zu vermeiden. Eine feine Leistung für Natur und Klima.
Frank Baranowski brachte es in seinen Anmerkungen auf den Punkt: „Damit sind sie ein gutes Vorbild. Ob im sportlichen Sinne, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber auf jeden Fall im Sinne der Fahrradstadt Gelsenkirchen!“ Der OB sprach auch die Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche an, die so hergestellt würde. „Denn das trägt ja dazu bei, dieses Fortbewegungsmittel, das so viele Vorteile hat und so unkompliziert ist, in unserem Stadtbild zu etablieren.“
Vorne lagen die Radler der Diakonie-Werkstatt
Aus Sicht der 54 Mannschaften scheint das ohnehin längst geschehen zu sein. Und zwar von den beiden absoluten Topteams im Feld, der „Diakoniewerkstatt Gelsenkirchen und Wattenscheid“ und dem „ADFC Gelsenkirchen“, bis hin zu „Hüllen radelt mit“ und „Bewegungskita Auf der Hardt“, die die Liste beschließen.
Die Diakonie-Radler kamen auf stattliche 24.831 Kilometer (3526,0 Kilogramm CO2) und der Fahrrad-Club auf 23.125 Kilometer (3283,8 Kilogramm CO2) – beides absoluten Spitzenwerte. Die Westfälische Hochschule schrammte nur hauchdünn an der 12.000-Kilometermarke vorbei: 11.966 Kilometer (1699,2 Kilogramm CO2) standen nach 21 Tagen zu Buche. Die Sparkasse Gelsenkirchen belegte mit stattlichen 11.693 Kilometern den vierten Platz und sparte so in 21 Tagen Stadtradeln 1660,5 Kilogramm Kohlendioxid ein.