Gelsenkirchen. . Zum 14. Mal haben sich Schulabsolventen aus Gelsenkirchen mit dem Stage-Programm am Consol Theater auf das Berufsleben vorbereitet.
Das Bühnenbild steht. Text, Mimik und Gestik sind einstudiert. Die letzten Vorbereitungen werden noch getroffen. Der Abschlusspräsentation der 14. !Stage-Gruppe steht so gut wie nichts mehr im Wege. Morgen Abend geht es ums Ganze. Doch der Weg bis dahin war lang. In einer Zeitspanne von zehn Monaten fand ein regelmäßiger Unterricht in Sprechen, Gesang, Schauspiel, Tanz, Gestaltung, Technik und weiteren theaterbezogenen Fächern statt.
Chaotische Familiengeschichte
Der Höhepunkt ist in dieser Woche die Aufführung des Theaterstückes „Hase Hase“ von Coline Serrau. Erzählt wird dabei die witzige Geschichte einer chaotischen Familie aus dem Herzen Frankreichs in einer Zeit voller Protest und Revolte. Ganz nebenbei geht es hierbei auch um die Selbstfindung der Darsteller. „Ziel des Projektes ist es, junge Menschen in Ausbildung, Studium oder Beruf zu vermitteln“, erklärt Georg Kentrup vom Consol Theater.
Finanziert wird die berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme des Consol Theaters, die es seit 2001 gibt, von der Agentur für Arbeit. Das Projekt zeigte auch in diesem Jahr Erfolge. „Fast alle Teilnehmer haben wir in eine betriebliche Ausbildung vermittelt. 15 von 16 junge Menschen wurden bisher untergebracht“, erklärt Projektleiterin Ulrike Brockerhoff.
Bei den jungen Menschen scheint !Stage gut anzukommen. Teilnehmer Tobias Lelgemann: „Am Anfang war es nicht ganz einfach, aber durch das Projekt habe ich gelernt, mich mehr zu öffnen. Alleine dadurch, dass man Dinge macht, an die man vorher gar nicht gedacht hat – wie zum Beispiel Tanzen, Singen und Grunzen wie ein Schwein.“
Die 21-Jährige Lisa Paprotta sagt: „Man lernt auch viel über sich selbst und die eigene Persönlichkeit. Zudem stärkt man die Kommunikationsfähigkeit dadurch, dass man viel Zeit mit den anderen Leuten verbringt.“
Neue Perspektiven werden aufgezeigt
Zusätzlich zum Theaterunterricht wird auch ein externes betriebliches Praktikum absolviert. Weitere Teilbereiche des Projekts sind Workshops, Theaterbesuche, Besuche der Festivals auf Consol und ein Bergfest.
Der 21-jährige Tobias Lelgemann fasst das Projekt so zusammen: „Mir hat es viel Spaß gemacht, am liebsten würde ich noch ein weiteres Jahr machen. Hier habe ich auch gemerkt, was meine Stärken und Schwächen sind.“
Nach einem Auslandsaufenthalt beginnt er als Text-Trainee in einer Werbeagentur. Das Unternehmen kennt er schon, da er dort auch sein Praktikum absolviert hat. „Dass mir das Schreiben liegt, war mit vor dem Projekt nicht klar. Ich wollte eigentlich mehr in Richtung Orthopädietechniker gehen“, sagt er.
Auch Lisa weiß, jetzt welche Berufsrichtung sie einschlagen möchte. „Nach der Schule habe ich ein Jahr Geowissenschaften studiert, weil ich nicht wusste was ich machen möchte. Das gefiel mir nicht so gut. Während des Theaterprojekts habe ich gemerkt, dass mir handwerkliche Tätigkeiten liegen. Ich beginne jetzt eine Ausbildung in einer Tischlerei“, so die junge Frau.
Abschlusspräsentation mit Trommelwirbel
Die Abschlusspräsentation findet am morgigen Donnerstag, 7., und Samstag, 9. Juli, jeweils um 19 Uhr im Consol Theater statt.
Nach der Theatervorführung geht es in der Kellerbar weiter – mit Gesang und Trommelmusik. Die Eintrittskarten gibt es für 7 Euro und zum ermäßigten Preis von 5 Euro.