Gelsenkirchen. Mitarbeiter von Gelsenkanal beheben den Wasserstau. Gelsenkirchen blieb von Überflutungen verschont.

Unwetterartige Regenfälle und Gewitter haben auch vor Gelsenkirchen nicht Halt gemacht. Überschwemmungen wie in anderen Städten und Landesteilen hat es hier aber nicht gegeben, weil die Regenmengen vergleichsweise niedrig geblieben sind. „Neun Liter pro Quadratmeter hat unsere Messstation in Sutum-Buer am Mittwoch registriert“, sagte Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Und auch die Prognosen der Wetterdienste sagen keine dramatische Steigerungen voraus – im Gegenteil: um die fünf Liter pro Quadratmeter.

Nichtsdestotrotz gab es in Gelsenkirchen größere Wasserlachen und Verstopfungen. „Wir hatten heute etwa 20 Meldungen“, sagt Fabrice Bergmann von Gelsenkanal. Dabei habe es sich aber nur um verstopfte Sinkkästen (Gullys) gehandelt, die von Mitarbeitern gesäubert wurden. Gelsenkirchen verfügt über etwa 32.000 solcher Abflussvorrichtungen.

Keine überdimensionalen Rohre

Seit Monatsbeginn hat Gelsenkanal dieses Sachgebiet (Unterhaltung der Kanalisation) von Gelsendienste übernommen, das Einsatzteam befindet sich noch im Aufbau, sprich, von Gelsendienste werden Gelsenkanal weitere Mitarbeiter zugeordnet. Um schnell Abhilfe leisten zu können bei überfluteten Gullys, Verstopfungen und auch bei Rattenbefall hat das Unternehmen eine Service-Hotline eingerichtet. Sie lautet: 0209 169 63 11.

Aktuell von sich stauendem Wasser betroffen waren laut Gelsenkanal „die Ringstraße in der Innenstadt sowie die Feldmarkstraße in Höhe des Hotel Maritim“.

Wie Gelsenkanal mitteilt, ist das Kanalnetz in Gelsenkirchen nach einem allgemein gültigen Regelwerk ausgelegt. Und zwar so, dass in Wohngebieten eine „Überstauhäufigkeit“ von einmal in fünf Jahren und in anderen Gebieten von einmal in zehn Jahren wahrscheinlich ist. Die Durchmesser der Kanalrohre reichen von 25 Zentimetern bis 3,4 Meter, u.a. abhängig von der Fläche, die daran angeschlossen ist. Die Rohre der Kanäle stets sehr groß zu dimensionieren, verbiete sich laut Gelsenkanal aus wirtschaftlichen Gründen, zudem müssten im Untergrund auch noch andere Leitungen – Strom, Gas und Wasser etwa – noch Platz finden.