Gelsenkirchen. Bärbel Böning hat sich vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen entschlossen, eine Selbsthilfegruppe für Mobbing-Opfer zu gründen.
Sie war 18 Monate lang die kommissarische Leiterin des Ev. Seniorenstifts in Gelsenkirchen, kam aber dann als Bewerberin für die Leitungsstelle nicht in Frage. Bärbel Bönings Dienstzeit in der Senioreneinrichtung an der Husemannstraße endete vor einigen Monaten nach fristloser Kündigung mit einer Einigung vor dem Arbeitsgericht.
Das ist Schnee von gestern und auf einen Rachefeldzug gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber will sie nicht gehen, wie die Gelsenkirchenerin ausdrücklich betont.
Keine direkten Hilfsangebote gefunden
Bärbel Böning, die über 41 Jahre im Berufsleben stand, nimmt ihren eigenen Fall aber zum Anlass, den von ihr vielfach beobachteten Mangel an Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern bis hin zu Mobbing beziehungsweise Bossing in Unternehmen in einer Selbsthilfegruppe zu thematisieren. „Ich möchte aufklären, informieren und gezielte Hilfe anbieten. Gegenseitige Wertschätzung und Ermunterung zur offenen Kommunikation sind oft Fremdwörter.“
Das sei das Ergebnis ihrer Recherchen. Oft stünden Beschäftigte unter einem enormen Druck. Solche Verhältnisse am Arbeitsplatz könne Betroffene physisch und psychisch krank machen. Sie habe, sagt Böning, im Internet recherchiert und viele Erfahrungsberichte gefunden, direkte Hilfsangebote dagegen aber nicht.
Sie möchte in einer neuen Selbsthilfegruppe ein Konzept der Hilfe mit und für Betroffene entwickeln. Starthilfe bekommt sie von der Selbsthilfe-Kontaktstelle. Betroffene können per E-Mail Kontakt aufnehmen: b-boening@versanet.de.