Gelsenkirchen. Das Heft „Nicht mit mir!“ soll bald an Schulen und Jugendtreffs ausgelegt werden. Macher Christopher Scheel wurde vom „Think Big-Projekt“ gefördert.

Wer gemobbt wird, steht unter ständigem Stress. Häufig ziehen sich Betroffene zurück und können nicht mehr unbeschwert leben. Gerade Jugendlichen fällt es schwer, mit den Schikanen ihrer Mitmenschen umzugehen. Doch in der Schule ist Mobbing allgegenwärtig. Drei von vier Schülern sind im Laufe ihrer Schulzeit von dem regelmäßigen Psychoterror betroffen.

Der Gelsenkirchener Student Christopher Scheel (21) hat sich etwas besonderes ausgedacht, um Opfer, Täter und Beobachter für das Thema Mobbing zu sensibilisieren.

Sein Comic „Nicht mit mir!“ wird in einer Auflage von 1750 Stücken an alle weiterführenden Schulen und Jugendtreffs geschickt, die diese dann auslegen sollen. Wie er darauf kam? „Ich gebe Nachhilfe und habe immer wieder gemerkt, dass bei den Schülern Mobbing ein großes Thema ist. Zum Glück wurde ich während meiner Schulzeit nicht gemobbt, aber es kann jeden treffen. Mobbing funktioniert aber nur, wenn alle zuschauen. Der Comic soll aufmerksam machen“, meint Scheel.

Typische Mobbingaktionen

Auf acht Seiten zeigen die Zeichnungen die typischen Mobbinghandlungen. Dazu zählen: Die Behauptung falscher Tatsachen, Beleidigungen, Gewaltandrohungen, soziale Isolation. Auch das Risiko, das heutzutage durch neue Medien und soziale Netzwerke gegeben ist, wird in dem Anti-Mobbing-Comic aufgegriffen. „Ich hoffe durch die auffällige Darstellung langen möglichst viele Leute nach dem Heft. Es soll Opfer unterstützen und Anlaufstellen näherbringen, Täter aufrütteln und Beobachter dazu bewegen, den Betroffenen zu helfen.“

Auch wenn es im Comic letztlich ein Happy End gibt, wird deutlich, wie sehr das Opfer leidet und dass Minderjährige bei Mobbing strafrechtliche Konsequenzen zu erwarten

„Think Big“ unterstützt Ideen

Das kleine Heft gegen Mobbing konnte Christopher Scheel dank der Unterstützung des Projekts „Think Big“ umsetzen, ein Programm bei dem Jugendliche im Alter zwischen 14 und 25 Jahren ihre Ideen einreichen können und gegebenenfalls mit bis zu 400 Euro und einem Coaching unterstützt werden.

Partner von „Think Big“ in Gelsenkirchen ist das Jugend-Kultur-Zentrum Spunk. „Ich finde die Idee von Christopher super und habe ihn gerne unterstützt. Es ist wichtig das Thema bei Schülern und Eltern in die Köpfe zu rufen. Wir hoffen, dass die Geschichte auf einige potenzielle Täter abschreckend wirkt und Mobbingopfer den Mut fassen sich an die ebenfalls im Heft aufgeführten Beratungsstellen zu wenden“, so Sebastian Kolkau (35) vom Spunk.

Anlaufstallen zur Beratung bei Mobbing

Vor Ort: Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern: Rotthauser Straße 48, 0209 389486-0; St.-Urbanus-Kirchplatz 5, 0209 380684-0

Telefonisch: Nummer gegen Kummer: 116111; Kinder- und Jugendtelefon: 0800 1110333; Tel.-Seelsorge: 0800 1110111

Online: http://comic-gegen-mobbing.jimdo.com; www.u25-gelsenkirchen.de

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