Gelsenkirchen. Am „Tag für Zenica“ kamen Vertreter aus Gelsenkirchen und Zenica zusammen. Diskutiert wurde über die Weiterentwicklung der Städtepartnerschaft.

Oberbürgermeister Frank Baranowski lud seine bosnisch-herzegowinischen Freunde aus Zenica ins Hans-Sachs-Haus ein. Seit 1969 besteht die Städtepartnerschaft zwischen den beiden Orten. Damit die auch in Zukunft Bestand hat, begrüßte der Oberbürgermeister zwei Vertreter der Partnerstadt – natürlich passend im Sitzungssaal „Zenica“: Zijad Imamovic und Mensur Sínanovic, der Minister für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Kultur und Sport.

Schwerpunkt auf den Hochschulen

Zusammen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft versuchten alle Parteien im Gespräch, realistische Zukunftspläne zu schmieden. Nach einem Grußwort des Verwaltungschefs ging es in verschiedenen Themenblöcken um die Zusammenarbeit der beiden Städte: auf schulischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene. Ein Schwerpunkt wurde dabei auf die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen der Städte gelegt.

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, bekräftigte sein Interesse an einem internationalen Austausch. Er ist fest davon überzeugt, die gemeinsame Arbeit nach diesem Treffen intensivieren zu können. In den nächsten Monaten sollen Studenten aus der bosnisch-herzegowinischen Stadt nach Gelsenkirchen kommen und zum Thema „Erneuerbare Energien“ forschen. Aber auch die Einwohner Zenicas sollen mehr über erneuerbare Energien lernen: 2017 soll die Volkshochschule in der Partnerstadt einen Vortrag zu diesem Thema halten.

Projekte begeistern viele Schüler

Es wurden weitere zukunftsgerichtete Vorschläge in die Runde eingebracht, die unter anderem den anstehenden Strukturwandel der bosnisch-herzegowinischen Stadt betreffen. Dr. Heinz-Peter Schmitz-Borchert, Geschäftsführer des Wissenschaftsparks, forderte „ein Sanierungsprogramm für die Partnerstadt“, damit diese für den Strukturwandel gut gerüstet sei. Welche Maßnahmen das Paket umfassen soll, wie es vor allem finanziert wird, das wurde jedoch nicht näher erläutert.

Auch Sabine Cristea, Didaktische Leiterin der Gesamtschule Horst, war bei dem Treffen anwesend und berichtete, dass sie seit Jahren erfolgreiche Schüleraustausche und - praktika in Kooperation mit der Stadt Zenica organisiert. Die Projekte begeistern viele Schüler, vielen ist ihr Aufenthalt eine lieb gewordene Erinnerung. Cristea ist sich ganz sicher, dass die Projekte viele weitere Schüler in Zukunft dazu bewegen werden, die Partnerstadt näher kennenlernen zu wollen. Aber dabei soll es nicht bleiben: Auch sollen dort mehr Ausbildungsplätze im medizinischen Bereich in Kooperation mit der Horster Gesamtschule geschaffen werden.