Gelsenkirchen. Noch bis zum 5. Juni läuft der Testbetrieb, dann startet nimmt die Auswertungswerkstatt ihre Arbeit auf.
Handwerkskammer, IHK, Wirtschaftsförderung und Forum GE bilden in der Wandelhalle quasi das Empfangskomitee. Im Saal herrscht Betrieb. 24 Unternehmen aus dem Stadtteil präsentieren sich beziehungsweise ihre Produkte und Angebote – eingerahmt von APD, Netzwerk-Theke, Gartenbröckers Kaffee und Kuchen-Bühne.
Beauty und Blumen, Küchen, Fenster, Schlüsseldienst, Fahrschule oder Frisör, Volksbank, Medien-Shop und auf der Terrasse Pommes-Currywurst oder Erbsensuppe: Im Volkshaus Rotthausen zeigt sich bei der Leistungsschau am Sonntag auf einen Blick, was der Stadtteil alles zu bieten hat. Wobei nicht einmal alle Betriebe vertreten sind. Dafür sind viele Menschen im Einsatz, die diesen Tag stemmen.
Neue Nutzungspotenziale entdeckt
Angesichts der Veranstaltungsdichte im altehrwürdigen Gemäuer am Grünen Weg ist man geneigt zu vergessen, dass es sich immer noch um einen Testbetrieb handelt. Samstag Ballettschule Swoboda mit zwei Vorstellungen, Sonntag die Rotthauser Mini-Messe, Montag Autorenlesung, Dienstag heim:ART . . . So geht das seit Ende April im rasanten Tempo. Kultur, Bildung, Information sind die bestimmenden Blüten im bunten Veranstaltungsstrauß. Meist mittendrin im Geschehen: Swen Geiss, Professor für Architektur und Ressourcen an der Alanus-Hochschule für Kunst & Gesellschaft. Er und seine Studenten begleiten den Prozess Volkshaus Rotthausen seit Herbst vergangenen Jahres. „Der Testbetrieb läuft positiv“, fasst er Sonntag am Rande zusammen.
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„Unser Ziel war, Veranstaltungsdichte und Aufmerksamkeit zu schaffen.“ Ziel erreicht, könnte man wohl sagen. Geiss mag indes noch keine konkreten Ergebnisse und daraus resultierende Ideen nennen. Nur soviel: „Wir haben viel über neue Nutzungspotenziale erfahren.“ Und gelernt, dass es „gute, wertvolle Vereine“ gibt wie etwa Einigkeit mit seiner ausgezeichneten Jugendarbeit.
Nach dem Ende des einmonatigen Testbetriebs wird es eine Auswertungs-Werkstatt geben. Eine Zukunftsidee für die Nutzung des architektonischen Kleinods im Stadtteil haben Geiss und seine Mitstreiter aber schon: Bildungslandschaft Rotthausen. Ein Gedanke, der auch Klaus Koschei, dem Vorsitzenden des Rotthauser Netzwerkes, gefällt. Er hat sich mit dem Duisburger Modell „Miete für Bildung“ befasst. Und angefreundet. Neue Impulse für den Stadtteil, „großartig“. Ein Student etwa hatte die Projektidee, aus dem Volkshaus eine Jugendherberge zu machen, oder ein Sporthostel. Trainingsgelände gebe es ausreichend, meint Koschei. Aber noch sind das Visionen. „Man merkt, dass das Haus im Stadtteil eine Verankerung hat“, fasst Oberbürgermeister Frank Baranowski seine Eindrücke vom Testbetrieb zusammen. Neue Betrachtungsweisen seien dabei zutage getreten, Auch er nennt da den Bildungsaspekt. „Anfangs ging es ja mehr um ein Zuhause für Vereine und Verbbände.“