Gelsenkirchen. Der Geschäftsführer der DGB-Region Emscher-Lippe, Josef Hülsdünker, kommentiert die aktuellen Zahlen der jungen Arbeitslosen ohne Ausbildung.

Die Beschäftigungschancen von jüngeren Arbeitslosen zwischen 25 und 34 Jahren, die über keine Berufsausbildung verfügen, haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert.

Das geht aus aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit (BA) hervor, die dem DGB Emscher-Lippe vorliegen. „Die gute konjunkturelle Entwicklung und der Anstieg an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen geht an dieser Gruppe leider vorbei“, erklärt DGB-Regionsgeschäftsführer Josef Hülsdünker. „Sie sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt.“

Erheblicher Anstieg bei Hartz IV

So ist die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ohne Ausbildung in der Region seit 2013 von 7723 auf 8175 im Jahr 2015 gestiegen. Besonders auffällig sei der erhebliche Anstieg im Hartz IV-System. Inzwischen seien 7633 Jüngere im Sozialhilfesystem registriert, nur 542 würden von der Arbeitslosenversicherung betreut.

„Das ist nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für unsere Sozialsysteme eine erschütternde Bilanz“, kommentiert Hülsdünker. Nur durch mehr Ausbildung und Qualifizierung könne jungen Menschen geholfen werden. „Hier muss das Land steuernd eingreifen. Die Eingliederungsmittel der Jobcenter müssen aufgestockt und zielgerichteter für Ausbildung eingesetzt werden.“ Der DGB fordert zudem eine Prämie als zusätzliche Motivation, die Ausbildung durchzuhalten. Hülsdünker: „Eine Prämie von 100 Euro für jeden durchgehaltenen Monat in Ausbildung kommt den Staat wesentlich günstiger zu stehen, als eine lebenslange Hartz IV-Karriere.“